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Heimerl Maria Josefa; Schriftstellerin
Geb. Wien, 20. 4. 1866
Gest. Wien, 8. 11. 1947
Laufbahn: Veröffentlichte Gedichte, Balladen und Dramen.
W.: „Elektra“, „Antigone“, „Medeia“, „Riberta“, „Die Brunnennixe. Lustspiel“, „Der verlorene
Silbergulden“ (1933), „Frau Holde. Singspiel“ (1934)
L.: Giebisch/Pichler/Vansca 1948, Kosch 1953, Kürschner 1973
Hein Marie (Maria Anna Karolina), geb. Kirchner; Forschungsreisende, Sammlerin von
Naturalien und Ethnographica
Geb. Wien, 18. 1. 1853
Gest. Wien, 18. 3. 1943
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Karl Josef Kirchner, Mutter: Pauline Kirchner, geb. Fligner.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit dem Arabisten und Ethnographen Wilhelm
Hein (1861–1903), Heirat 1889; keine Kinder.
Laufbahn: Im Jahr 1901 brach M. H., damals 48 Jahre alt, gemeinsam mit ihrem Ehemann,
dem Arabisten, Ethnographen und Privatdozenten für Ethnographie an der Universität
Wien, Wilhelm Hein, zu ihrer ersten und einzigen gemeinsamen Expedition in das südliche
Arabien, den heutigen Jemen, auf. Bereits seit seiner frühesten Jugend hatte Wilhelm Hein
(1861–1903) von einer derartigen Feldforschung geträumt, nun konnte er, begleitet von
seiner Frau, im Auftrag der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien, endlich
seinen Traum in die Tat umsetzen.
Der Forschungsaufenthalt verlief durchaus erfolgreich, wenn auch beeinträchtigt durch
erheblichen Geldmangel einerseits und andererseits durch die politischen Rahmenbedin-
gungen: Wilhelm Hein machte umfangreiche Sprachaufnahmen, erfasste statistische und
geographische Daten, das Ehepaar, insbesondere M. H., legte naturkundliche und ethno-
graphische Sammlungen an, es wurde fotografiert und dokumentiert. Einen wesentlichen
Beitrag zum Gelingen trug, wie wir nicht zuletzt den Aussagen maßgeblicher Vertreter der
Scientific Community dieser Zeit entnehmen können, M. H. bei, allerdings trat sie selber
nicht oder nur eingeschränkt als Wissenschafterin in Erscheinung, hielt sich auch, wie das
den damaligen Gepflogenheiten wissenschaftlich „mitarbeitender“ Ehefrauen entsprach,
selbst im Hintergrund, etwa in Publikationen nach dem Tod Wilhelm Heins. Allerdings
erhielt sie aufgrund ihrer aktiven Beteiligung an den Forschungen und ihrer umfassenden
diesbezüglichen Kenntnisse nach dem Tod ihres Mannes eine Anstellung an der anthropo-
logisch-ethnographischen Abteilung des k. k. naturhistorischen Hofmuseums. Sie war da-
mit die erste Frau, der dies gelang. Dies wäre jedoch ohne den Tod ihres Mannes vermutlich
nicht möglich gewesen.
Über M. H.s Werdegang, die am 18. Jänner 1853 im ersten Wiener Gemeindebezirk als
Tochter von Karl Josef und Pauline Kirchner (geb. Fligner) zur Welt kam, ist bis zum Zeit-
punkt dieser Reise nur wenig bekannt. Sie heiratete 1889, im Alter von 36 Jahren, den
um acht Jahre jüngeren Wilhelm Hein, Sohn des Lokomotivführers der Nordbahn Adal-
bert Hein und seiner Ehefrau Franziska Hein, geb. Kosteletzki. Die Heirat erfolgte erst,
als Wilhelm Hein, nach zweijährigem unbezahltem Volontariat, 1889 eine Anstellung als
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika