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Helene | H 1259
Helene; Gründerin eines Damenstiftes und Nonne
Geb. Innsbruck, Tirol, 7. 1. 1543
Gest. Hall in Tirol, 1574
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter von Kaiser Ferdinand I. und Anna von Ungarn.
Laufbahn: H. gründete mit ihren Schwestern Magdalena und Margareta das adelige Da-
menstift zu Hall in Tirol und trat dort als Nonne ein. Mit 31 Jahren verstarb sie im Stift. Sie
wurde in der Jesuitenkirche in Hall begraben.
L.: Hamann 2001
Helfgott Margarete; Journalistin und Psychologin
Geb. Wien, 21. 1. 1909
M. (Grete) H. wird am 21. Jänner 1909 in Wien geboren. Sie studiert an der Universi-
tät Wien Psychologie und ist Mitglied der Vereinigung der Sozialistischen Studenten. Sie
schließt ihr Studium 1935 mit der Dissertation „Das Erleben moderner Tanzmusik. Ver-
such einer psychologischen Analyse“ ab. Doch nicht ihr Doktorat in Psychologie, sondern
ihre Fremdsprachenkenntnisse in Italienisch, Französisch und Englisch, die sie sich wäh-
rend ihres Studiums erworben hat, sollen für ihren späteren Berufswerdegang entscheidend
sein. Von Jänner 1937 bis November 1945 arbeitet G. H. als Fremdsprachenkorrespondentin
und Übersetzerin in der Exportabteilung der Gravenswerke Wien. 1945 erfährt sie, dass
die neugegründete „Arbeiterzeitung“ dringend eine Übersetzerin sucht. Sie stellt sich bei
Oscar Pollak, dem Herausgeber und Chefredakteur der während des Ständestaates und der
Herrschaft der Nationalsozialisten in Österreich verbotenen „Arbeiterzeitung“, vor. Nach
einer Probearbeit, bei der sie fremdsprachige Nachrichten aus dem Radio abhören muss, um
daraus eine eigene Zusammenfassung für die Zeitung zu schreiben, wird M. H. als Überset-
zerin engagiert und ist somit zu dieser Zeit die einzige Frau im Journalistenteam der „Ar-
beiterzeitung“. Abgesehen von ihrer Übersetzerinnentätigkeit übernimmt G. H. auch ver-
schiedene journalistische Aufgaben in der Lokalberichterstattung. Ihre Karriere als Leiterin
der Feuilleton-Redaktion beginnt mit einer Geschichte über das Leben in der Nazizeit;
später konzentriert sie sich auf Artikel über bildende Kunst sowie auf Reiseberichte. G. H.
arbeitete für Oscar Pollak als Redakteurin und Sekretärin bis zu dessen plötzlichem Tod
im Sommer 1963. Doch G. H. verlor nicht nur den Freund und Arbeitgeber, sondern auch
die mit ihr befreundete Frau Oscar Pollaks, die Nationalratsabgeordnete Marianne Pollak.
Diese begeht bald nach dem Tod ihres Mannes Selbstmord.
Nach ihrer Pensionierung arbeitet G. H. als freie Journalistin, unter anderem für die Zeit-
schrift „Frau“. Im Alter von 77 Jahren muss sie wegen Sehstörungen ihre journalistische
Tätigkeit aufgeben. Sie beginnt trotz fortscheitender Erblindung ein SeniorInnenstudium
der Soziologie.
L.: Hausjell 1989, AZ 21. 12. 1945, AZ 12. 1. 1989, Die Neue Zeit, Klagenfurt 30. 12. 1945,
WZ 21. 7. 1995
Karin Nusko
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika