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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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H | Helfreichin1260 Helfreichin Sabine; Seidenfärberin Geb. ? Gest. 1623 Laufbahn: S. H. war Hofseidenfärberin. Das gesponnene Seidengarn wurde in eigenen Farb- häusern mit pflanzlichen und tierischen Farbstoffen gefärbt. Die Seidenfärber gehörten keiner Zunft an und fühlten sich als freie Künstler. Über das Leben der S. H. ist sonst nichts bekannt. Kenntnis von ihrer Tätigkeit bietet ihre Verlassenschaftsabhandlung mit Inventur von Werkstatt und Hausrat (Wien, Haus, Hof- und Staatsarchiv, Obersthofmarschallamt, Abhandlung 53). L.: Haupt 2007 Ingrid Roitner Helia Aloisia; Schriftstellerin Geb. 31. 1. 1890 Gest. ? Laufbahn: Die Schriftstellerin A. H. wurde wegen „beleidigender Äußerungen über den Füh- rer“ am 27. 4. 1942 festgenommen und am 26. 9. 1942 wegen „Vergehens nach dem Heimtücke- gesetz“ zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Sie befand sich bis 20. 2. 1944 in Haft. Aus dem Urteil des Sondergerichts beim Landesgericht Wien, 26. 9. 1942: „Am 27. 4. 1942 gegen 16 Uhr 15 ließ sich die Angeklagte von dem Zeugen [ … ] in dessen Automietwagen zum 2. Bezirk, Böcklinstraße 35 fahren, um dort bei dem jüdischen Kon- sulenten Dr. Kappelmacher im Interesse der mit ihr seit langer Zeit bekannten Jüdin Emma Hofbauer zu intervenieren und deren Evakuierung zu verhindern. Kurz nach dem Einstei- gen am Stephansplatz begann sie mit dem Zeugen ein Gespräch, indem sie ihn fragte, was er zu der letzten Reichstagsrede des Führers sage. Auf die Erwiderung des Zeugen: ‚Was soll man denn sagen‘, begann die Angeklagte zu schimpfen, indem sie wörtlich erklärte: ‚Das Schwein kann nichts anderes als über die Juden schimpfen, ich weiß es eh, dass er die Macht in Händen hat, der dumme Tapezierergehilfe‘. Der Zeuge gab hierauf der Angeklagten keine Antwort, fuhr sie in die Böcklinstraße 35 und rief nach dem Aussteigen der Angeklagten fernmündlich das Überfallkommando an, um die Festnahme der Angeklagten zu veranlassen.“ Qu.: Datenbank „Nicht mehr anonym“, Individuelle Widerständigkeit, DÖW. Hell Kreszenzia, geb. Schiendl; Fabrikarbeiterin, Aufräumerin und Widerstandskämpferin Geb. 8. 7. 1917 Gest. ? Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Gottfreid Schiendl, Maurer; Mutter: Anna Schiendl, geb. Heiß. LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Franz Hell, Eisenbahnschaffner, Wegarbeiter in Innsbruck, Zellenleiter der Vaterländischen Front. Ausbildungen: Volksschule. Laufbahn: Besuchte die Volksschule in Hötting, wo sie bis zu ihrem 18. Lebensjahr bei ihrer Großmutter Kreszenzia Mair lebte. K. H. war Fabrikarbeiterin bis sie aus gesundheitlichen Gründen arbeitsunfähig wurde. 1936 trat sie dem „Reichsbund der Österreicher“ bei und wurde
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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