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Herbert | H 1273
Elisabeth mit Graf Hans Sigmund v. Wagensberg, einem ranghohen und einflussreichen
Amtsträger der Grazer Regierung. Dass M. v. H. 1641 eine Stipendienstiftung in Höhe von
3.000 Gulden bei den Wiener Jesuiten einrichten konnte, belegt nicht nur ihre Frömmig-
keit, sondern ist auch ein Indiz für erfolgreiches Wirtschaften. Bald nach dem Auslaufen
des Administrationsvertrages werden Sondierungen hinsichtlich eines Hofamtes der Freiin
v. H. begonnen haben, denn die Obersthofmeisterin der Erzherzoginnen war 1629 ver-
storben; 1630 trat M. v. H. in Wien deren Nachfolge an. Im Jahr 1637 wurde sie zwar aus
dieser Position verabschiedet, nachdem sich auch die jüngere der Prinzessinnen verehelicht
hatte. In ihrer Amtsführung hatte sie sich jedoch bewährt und wurd für ein weiteres Amt
empfohlen – als die Obersthofmeisterin der gerade verwitweten Kaiserin Eleonora Gonzaga
d. Ä. (1598–1655), Ursula v. Attems (1568 –1641), sich zurückzog, folgte ihr M. im Amt.
Wahrscheinlich hatte sie dieses dann bis zu ihrem Tod inne. Während ihrer Amtszeit weisen
verschiedene Indizien darauf hin, dass Frau v. H. ihr Amt, ihre Nähe zur Kaiserin zugunsten
ihrer Kinder nutzbar machen konnte: Im Sommer 1637, als die Kaiserin-Witwe für einige
Monate in Graz residierte, war M.s ältester Sohn zu deren Hofmeister ernannt worden
– ein
Titel, den er noch jahrelang führte, ohne das Amt nach der Abreise der Kaiserin wirklich
auszuüben. Einige Jahre später hatte er bei einer Hochzeit in Graz die polnische Köni-
ginwitwe vertreten; sein jüngerer Bruder Johann Georg wurde Kämmerer des polnischen
Königs. Die jüngere der beiden Erzherzoginnen, deren Hofstaat seine Mutter jahrelang
vorgestanden hatte, war seit 1637 Königin in Polen. Zu vermuten ist, dass auch die Ernen-
nung von M.s Tochter Maria Elisabeth zur Obersthofmeisterin der neuen Kaiserin im Jahr
1651 vielleicht mit einer Bitte der Mutter, sicher aber mit deren umsichtiger, langjähriger
Amtsführung in Zusammenhang zu bringen ist. Die ausdrückliche Erwähnung der M. v.
H. und ihres Amtes im Grafenstandsdiplom der Familie Herberstein 1644 weist aus, dass
erfolgreiche Amtsführung von Frauen auch dem Erfolg der Familie diente.
L.: Keller 2005, Kumar 1817, Thiel 1916, Thiel 1930, Wißgrill 1824
Katrin Keller
Herbert Erika, Herbert-Burczik; Schauspielerin und Sängerin
Geb. ?
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Schwester: Hilde Herbert.
Laufbahn: 1937/38 Schauspielerin am Theater an der Wien. Emigrierte nach dem „An-
schluss“ in die Niederlande, trat mit ihrer Schwester als Gesangsduo auf.
L.: Trapp/Mittenzwei 1999
Herbert Hilde; Schauspielerin und Sängerin
Geb. ?
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Schwester: Erika Herbert.
Laufbahn: 1936 bis 1938 Schauspielerin am Volkstheater Wien. Nach dem „Anschluss“
Emigration in die Niederlande, trat zusammen mit ihrer Schwester als Gesangsduo auf.
L.: Trapp/Mittenzwei 1999
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika