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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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Herdan-Zuckmayer | H 1275 einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde, brachte sie 1923 Tochter Michaela zur Welt. Nach der Scheidung heiratete sie 1925 Carl Zuckmayer. 1926 wurde die Tochter Maria Winnetou geboren, die 1959 den Schriftsteller Michael Guttenbrunner heiratete. Laufbahn: In der Wiener Schule der Reformpädagogin Eugenie Schwarzwald, der sie später in „Genies sind im Lehrplan nicht vorgesehen“ ein literarisches Denkmal setzte, befreun- dete sie sich mit Liesl Neumann-Viertel und Helene Weigel, mit denen sie sich später in Berlin eine Wohnung teilte. Ebenfalls im Haus von Eugenie Schwarzwald lernte sie 1919 ihren ersten Mann Karl Frank kennen. Den Lebensunterhalt bestritt sie als Schauspiele- rin an Berliner Bühnen und mit Büroarbeit. Dabei lernte sie den noch weitgehend unbe- kannten Dramatiker Carl Zuckmayer kennen, der eine Aushilfssekretärin zum Abschreiben seiner Gedichte suchte. Nach der Heirat und der Geburt der gemeinsamen Tochter er- warb das Paar das Haus „Wiesmühl“ in Henndorf am Wallersee. Nach Hitlers Macht- antritt brach sie ihr Medizinstudium in Berlin nach 6 Semestern ab, setzte es zunächst in Wien fort und studierte 1936–37 Zoologie und Botanik. Henndorf wurde zum ständigen Wohnsitz der Familie. Zuckmayers Einkünfte sanken drastisch, nachdem er für seine Stü- cke in Deutschland keine Aufführungsgenehmigung mehr erhielt. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Deutschland im März 1938 floh A. H.-Z. zunächst zu Peter Suhrkamp nach Berlin und folgte schließlich mit ihrer jüngeren Tochter ihrem Mann in die Schweiz, wo sie in Chardonne sur Vevey am Genfer See lebten. Im Mai 1939 erfolgte die Ausbürgerung aus Deutschland und damit einhergehend die Beschlagnahmung des Vermögens. Mit einem Besuchervisum gelangte die Familie im Juni 1939 in die USA. Tochter Michaela folgte eini- ge Zeit später aus England nach. Erste Schreibversuche erfolgten. 1941 zog die Familie von New York in die entlegene Backwoods Farm in Vermont. A. H.-Z. bildete sich zur Geflügel- und Schafzüchterin heran, um zum Unterhalt der Familie beizutragen und ihrem Mann zu ermöglichen, weiterhin schriftstellerisch tätig zu sein. Im Juni 1945 erlangte A. H.-Z. die amerikanische Staatsbürgerschaft. Zu diesem Zeitpunkt besuchte sie erstmals wieder Euro- pa, um bei der Uraufführung von „Des Teufels General“ von Carl Zuckmayer im Dezember 1946 in Zürich dabei zu sein. Nach Jahren des Pendelns zwischen den USA und Europa wurde Saas Fee (Schweiz) Mitte der 1950iger Jahre zum ständigen Wohnsitz des Ehepaares. Die Erfahrungen des Exils und den Kampf um den Aufbau einer neuen Existenz beschrieb sie in ihrem ersten Buch; „Die Farm in den grünen Bergen“ erschien 1949. Die Grundlage dafür waren ihre Briefberichte an die Eltern ihres Mannes im Nachkriegs-Deutschland, die Erich Kästner in der Münchner „Neuen Zeitung“ abdruckte. Davon ermutigt, veröffentlich- te sie sie als Buch und erzielte damit einen großen Verkaufserfolg. Ihre weiteren Werke sind ebenfalls stark autobiographisch. Qu.: Nachlass: Deutsches Literaturarchiv, Marbach am Neckar. W.: „Die Farm in den grünen Bergen“ (1949), „Das Kästchen. Die Geheimnisse einer Kind- heit“ (1962), „Das Scheusal. Die Geschichte einer sonderbaren Erbschaft“ (1972), „Genies sind im Lehrplan nicht vorgesehen“ (1979) L.: Bolbecher/Kaiser 2000, Holmes 2012, Nawrocka 2004, Nawrocka 2005, Wall 1995, Wall 2004 Irene Nawrocka
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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