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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Seite - 1282 -
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H | Herz1282 Herz Elise, geb. Edle von Lämmel, Lämel; Wohltäterin Geb. Prag, Böhmen (Praha, Tschechien), 20. 12. 1788 Gest. Wien, 25. 7. 1868 Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Simon von Lämel, Prager Großhändler. LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete den Kaufmann Herz. Ausbildungen: Erhielt eine umfangreiche weltliche, religiöse und künstlerische Erziehung, wurde von Piepenhagen in Malerei unterrichtet. Laufbahn: Finanzierte die Gründung eines Waisenhauses in Jerusalem, versammelte in Prag einen Kreis von gebildeten Frauen und Männern um sich. Nach dem Tode ihres Mannes im Jahre 1850 lebte sie in Wien, war als Wohltäterin tätig, half u. a. bei der Finanzierung der Kinderbewahranstalt in Wien und des Kaiserin Maria Anna-Kinderspitals. Gründete ein Heim für moslemische und jüdische Kinder in Jerusalem. Qu.: Judaica-Archiv/ÖNB. L.: Iggers 1993, Von Arnstein bis Zuckerkandl 1993, Wininger 1928 Herz Gabriele, Yella Berl; Lehrerin und Autobiografin Geb. Wien, 26. 4. 1886 Gest. 1957 LebenspartnerInnen, Kinder: War ab 1910 mit Emil Herz verheiratet, Enkel eines Rabbi- ners; vier Kinder: Artur, Gertrud Krakauer. Ausbildungen: Absolvierte die Mittelschule. Laufbahn: War als Privatlehrerin für Englisch und Französisch tätig. Lebte mit ihrem Mann in Berlin, fand durch ihn Zugang zum assimilierten jüdischen Bürgertum Berlins. Die Fa- milienvilla war ein beliebter Treffpunkt für MitarbeiterInnen des Ullstein-Verlages, in dem ihr Mann eine große Rolle spielte, sowie für Berliner intellektuelle Kreise. Erich Maria Remarque, Lion Feuchtwanger und Max Reinhardt gehörten zu den Besuchern. Sie selbst fühlte sich in der Sicherheit ihres häuslichen Lebens nicht sehr wohl, wenn sie daran dachte, wie viele Frauen zu dieser Zeit in Armut leben mussten. Deshalb erzog sie auch ihre Kinder sehr spartanisch. 1933/34 verschlechterte sich die Situation der Familie, als der Ull stein- Verlag nazifiziert wurde. 1935 besuchten sie und ihr Mann einige Wochen Palästina, um sich nach Emigrationsmöglichkeiten umzusehen. Als sie alleine aus gleichem Grund für sechs Monate nach Italien ging, wurde sie 1936 bei ihrer Rückkehr von der Berliner Gestapo als Remigrantin verhaftet. Nach einigen Tagen Haft im „Alex“ und in einem Gefängnis in Hannover wurde sie in das KZ Moringen gebracht, sechs Monate war sie dort interniert, während sich ihr Mann verzweifelt bemühte, sie zu befreien. Ihre Erlebnisse veröffentlichte sie später in Form von Memoiren, die erst nach ihrem Tod veröffentlicht wurden. Nach ihrer Entlassung ging sie mit ihrem Mann und den zwei ältesten Kindern über Italien, die Schweiz und Kuba nach Rochester, NY, und sie ließen sich dort nieder. Sie sorgte dort für ihre Familie und arbeitete als Putzfrau in einem Krankenhaus. W.: „Das Frauenlager von Moringen. Schicksale in früher Nazi-Zeit (The Women’s Camp in Moringen. A Memoir of Inprisonment in Germany 1936–37)“ L.: Caplan 2005
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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