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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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H | Hofer1322 Hofer Josepha, geb. Weber; Sängerin Geb. Zell im Wiesental (Baden-Württemberg, Deutschland), 1758 Gest. Wien, 29. 12. 1819 Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Fridolin Weber; Mutter: Maria Cäcilia Cordula Stamm. Jüngere Schwester: Constanze Weber, Gattin Mozarts. Weitere Schwestern: Aloisia und Sophie. LebenspartnerInnen, Kinder: 1788 Heirat mit Franz de Paula Hofer (1755–1796), Hofmu- siker; nach dessen Tod 1797 Heirat mit Sebastian Meyer (1773 – 1835), Schauspieler und Sänger. Tochter aus erster Ehe: Josepha Hofer (* 1790). Laufbahn: Nach kurzer Tätigkeit in Graz kam sie 1788 an das Schikanedersche Theater auf der Wieden (Freihaus). Mozart schrieb für seine Schwägerin, die bis 1805 im Theater an der Wien auftrat, die Rolle der Königin der Nacht, die von H. auch bei der ersten Aufführung der „Zauberflöte“ gesungen wurde. L.: Blümml 1923, Jahn 1921, Kosch 1953, ÖBL Hofer Maria, Taufn. Maria Francisca Friederica; Komponistin Geb. Amstetten, NÖ, 6. 7. 1894 Gest. Kitzbühel, Tirol, 15. 8. 1977 Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Michael Hofer (1858 –1942); Mutter: Albertina Anna, geb. Lindemann (1863 –1932). Ausbildungen: Besuchte die Bürgerschule und absolvierte das Wiener Konservatorium. Ihre Leh- rer waren Ernst Ludwig und Hermann Grädener. 1912 wurde sie in die k. k. Akademie für Musik und darstellende Kunst aufgenommen. Dort wurde sie von E. Ludwig, R. Stöhr und F. Schmidt unterrichtet. Am 17. 6. 1913 legte sie die Reifeprüfung ab. Studium bei Arnold Schönberg. Laufbahn: Versah schon als Zehnjährige einen Orgel-Kirchendienst in Raach bei Glogg- nitz. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges war sie in Wien und zeitweise auch in Budapest als Musikpädagogin tätig. Durch den Dom-Organisten Boschetti entdeckte sie die Improvisati- onskunst der Orgel und wurde darin eine Meisterin. Konzerttouren führten sie nach Schwe- den, Dänemark und Norwegen. Über Vermittlung eines dänischen Komponisten kam sie mit Emil Hertzka in Kontakt, der sie sehr förderte. Auf Anregung Friederike Zweigs trat sie der Liga für Frieden und Freiheit bei. Sie komponierte eine Friedenshymne, die ihre pazifistische Einstellung unterstrich. Sie war bis zur NS-Herrschaft sehr erfolgreich, danach zählte sie jedoch zu den „verdächtigen“ Personen und „JudenfreundInnen“. Ihre pazifistische Haltung wurde ihr ebenfalls zum Verhängnis. Die SS versuchte ihr Haus zu beschlagnahmen, sie wanderte nach Kitzbühel aus. Am 9. 7. 1941 wurde sie von der Gestapo verhaftet, nach Innsbruck gebracht und verurteilt. Bei einer Hausdurchsuchung in ihrer Abwesenheit wur- den ihre Manuskripte und sämtliche Korrespondenzen mit Werfel, Zweig, Schönberg und Mahler beschlagnahmt. Nach vier Monaten Haft wurde sie begnadigt. Paula Hueber, die Schwester Hermann Görings, hatte sich für sie eingesetzt. Sie konnte weiterhin öffentlich tätig sein. 1945 trat sie dem „Bund der Opfer nationalsozialistischer Unterdrückter“ bei. Sie engagierte sich später sehr für die Wiederbelebung der Glockenspiele und war bald eine an- erkannte Expertin. Als Organistin versah sie ihren Dienst in der Stadtpfarrkirche Kitzbühel. Sie distanzierte sich von ihren frühen Kompositionen und vernichtete sie. L.: Marx/Haas 2001
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
1, A – H
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1422
Kategorie
Lexika
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