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Hohlfeld1344
F. führte das Wappen ihrer Familie von Hohenzollern. Es erscheint beispielsweise mit der
Helmzier auf ihrem Porträt um 1620 sowie auf der Kopie um die Mitte des 18. Jahrhunderts.
Mehrfach ist F.s Petschaft in Abdrucken überliefert (geführt 1659). Das sehr kleine Pet-
schaft mit einem Durchmesser von 1,3 cm zeigt ein Allianzwappen der Familien Hohenems
und Hohenzollern: links Hohenems, rechts Hohenzollern. Am oberen Rand steht über der
Grafenkrone eine gekürzte Inschrift in Kapitalschrift, die nur sehr schwer lesbar ist, aber
etwa F[rancisca] G[räfin] Z[u] [? Hohenems] G[räfin?, eborene?] H[ohen]Z[ollern] oder
ähnlich lauten könnte.
F. war seit 1620 als Ehefrau des Vogtes von Feldkirch und seit 1640 als Ehefrau des regierenden
Grafen in Feldkirch und Hohenems die First Lady. Von Anfang an beschattete jedoch der Drei-
ßigjährige Krieg ihr Dasein. Wohl konnte sie in den beiden ersten Jahrzehnten ihrer Ehe noch
Reisen nach Wien oder Warschau unternehmen und das Hofleben bei Herzog Leopold und der
Erzherzogin Claudia in Innsbruck genießen, auch noch die prunkvolle Hochzeit ihres Sohnes
Franz Wilhelm auf Schloss Vaduz 1649 feiern. Die beiden letzten Jahrzehnte ihres Lebens waren
jedoch vom finanziellen Niedergang des Hauses Hohenems stark in Mitleidenschaft gezogen.
Qu.: VLB Bregenz; lat. Druck anlässlich der Hochzeit, „Corona inauguralis“, 1619; VLA
Bregenz, Adelssachen 87: Briefe Graf Kaspar, 1614; HoA 143, 2: Brief von F.s Schwieger-
mutter an Obrist Ossa vom 18. 6. 1632 wegen der schwed. Gefangenschaft; HoA 36,16:
62 Quittungen über den Empfang von je 10 Gulden aus dem erzfürstl. Hofpfennigmeis-
teramt Innsbruck, datiert in Innsbruck u. eigenhändig unterschrieben, Dezember 1642 bis
Juni 1644 (bezieht sich evtl. auf Fs. Tochter?); HoA 37, 3: u. a. Accord und Vergleich vom
20. August 1646 (2 Ex.), Neuer Vergleich 1654, Abred und Vergleich 1659; HoA 172, 48:
Rentmeisterrechnung über Deputat vom 26. 1. 1665.
L.: Křižová/Junek 1999, Welti 1963, Welti 1930, Bergmann 1861
Karl Heinz Burmeister
Hohlfeld Dora, Luise Josefine Theodora, geb. Tenge-Rietberg, verw. v. Reitzenstein,
später verehel. Hohlfeld; Schriftstellerin
Geb. Nieder-Barkhausen/Westfalen, Deutschland, 21. 1. 1860
Gest. Salzburg, Sbg., 11. 2. 1931
D. H. war Schriftstellerin und wurde am 21. Februar 1860 auf Gut Niederbarkhausen als
Luise Josefine Julie Theodore Tenge geboren und kam schon als Kleinkind nach Rietberg.
Dort wuchs sie mit vier Brüdern und einer Schwester auf. Ihre Mutter, Therese Tenge, war
künstlerisch sehr begabt und galt als eine begnadete Pianistin. Die besondere Liebe zur Mu-
sik ging auf die Tochter über, die zeitlebens eine große Verehrerin von Johannes Brahms war.
Bereits im Alter von fünf Jahren, begann sie Gedichte, Märchen und Theaterstücke für sich
aufzuschreiben. An eine größere Öffentlichkeit sollte sie jedoch erst 40 Jahre später treten.
Mit ihrer Schwester Alma besuchte sie ein Mädchenpensionat bei Osnabrück.
1885 heiratete sie Maximilian Freiherrn von Reitzenstein, mit ihm bekam sie zwei Söhne und
eine Tochter. Das zeitgenössische Weiblichkeitsideal beschränkte sich weitgehend auf die
Aufgaben als Gattin, Hausfrau und Mutter. Vorherrschend war die Auffassung, Mutterschaft
und Künstlertum schlössen sich aus. Darüber schrieb sie später ihrem Dichterfreund Richard
von Schaukal: „Alle äußeren Eindrücke, mein Leben war ein rein äußerliches, schriftstellern
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 1, A – H
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 1, A – H
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1422
- Kategorie
- Lexika