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Jacobi1452
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit dem Prokuristen Gustav Jacob (29. 2. 1864,
Dresden – 15. 2. 1943, Theresienstadt), der 1904 eines des Gründungsmitglieder des „Tem-
pelvereins für den XIII. Bezirk der Stadt Wien“ war (Unterzeichnender des Gründungs-
ansuchens, ab 1904 zunächst Schriftführer-Stellvertreter, anschließend Schriftführer des
Vereins bis zumindest 1918).
Ob das Ehepaar Jacob Kinder hatte ist unklar.
Laufbahn: H. J. war von etwa 1907 bis 1913 Vorstandsmitglied des 1906 gegründeten „Hiet-
zinger Frauen-Wohltätigkeitsvereins“ und ab 1908 zwei Jahre lang die Schriftführerin.
Gustav Jacob wurde am 24. August 1942 von Berlin nach Theresienstadt deportiert, wo er
wenige Monate später verstarb. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits Witwer.
L.: Unterweger 2013
Ulrike Unterweger
Jacobi Jolande; Psychotherapeutin
Geb. Budapest, Ungarn, 25. 3. 1890
Gest. Zürich, Schweiz, 1. 4. 1973
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Anton Szekacs, Industrieller.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Ernst Jacobi; Kinder: Andrew Jacobi, Ernest
Jacobi.
Ausbildungen: Ab 1927 Ausbildung bei C. G. Jung. Studierte ab 1934 Psychologie an der
Universität Wien bei Charlotte Bühler. 1938 Dr.phil.
Laufbahn: Nach dem Ersten Weltkrieg zog die Familie Jacobi nach Wien. 1924 erkrankte
Andor Jacobi an einer Depression, wodurch seine Frau erstmals mit psychischen Erkran-
kungen in Kontakt kam. 1926 befreundete sich J. J. mit dem Schriftsteller Albert von Tren-
tini, der sie religiös beeinflusste, sodass sie 1934 zum katholischen Glauben konvertierte.
Während ihrer Wiener Zeit übernahm J. J. von 1928 bis 1938 die geschäftsführende Vize-
präsidentschaft für den Österreichischen Kulturbund, wodurch sie viele Kontakte zu Künst-
lern und Wissenschaftern knüpfen konnte, die sie auch privat pflegte. Hierzu zählten Her-
mann Broch und Ernst Polak. Sie hatte Polak auch den für sein Studium entscheidenden
Hinweis auf Moritz Schlick gegeben. Im Rahmen ihrer Tätigkeit für den Kulturbund be-
gegnete J. J. in Wien im Jahr 1927 erstmals C. G. Jung. Seit dieser Zeit setzte sie sich für
sein Werk ein. Jung hatte jedoch für eine Schülerschaft eine Promotion in Psychologie zur
Bedingung gemacht. Aus diesem Grund begann sie 1933, dem Jahr der Machtübernahme
der Nationalsozialisten in Deutschland, ein Psychologiestudium an der Universität Wien
bei Charlotte und Karl Bühler. 1938 wurde sie mit einer Dissertation über die Psychologie
des Alters promoviert. Seitdem war sie Schülerin und später Mitarbeiterin von C. G. Jung
in der Schweiz. Sie hielt Vorträge im In- und Ausland, 1953/54 als Lektorin an ameri-
kanischen Universitäten und veröffentlichte zahlreiche Fachbücher und Beiträge über die
Lehren C. G. Jungs.
An ihrem Manuskript zur Einführung in das Gesamtwerk von C. G. Jung hatte Ernst Polak
aus seinem englischen Exil im ersten Halbjahr 1939 mitgewirkt. Durch das Geleitwort von
C. G. Jung war die Einführung, die erstmals 1940 im Zürcher Rascher Verlag erschien und
zahlreiche Auflagen auch in anderen Verlagen erzielen konnte, besonders autorisiert.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika