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Jacobsson-Stiasny | J 1457
doch die finanzielle Rechnung der Produzenten ging nicht auf, denn der Erfolg des Films
wiederholte sich nicht.
Die Rolle in Ingmar Bergmans „Das Lächeln einer Sommernacht“ (1955) machte sie weiter
bekannt. Eine Trennung von aufkommenden Klischees und weiteres berufliches Fortkom-
men sah sie jedoch nur außerhalb Schwedens, und so zog sie 28-jährig nach Wien, wo sie ein
Engagement am Theater in der Josefstadt erhielt. Später war sie als freie Schauspielerin tätig.
U. J. suchte sich nun die Rollen aus, die sie verkörpern wollte. Neben Kirk Douglas spielte sie
die Hauptrolle in „Kennwort ‚Schweres Wasser´“ (1965), und auch in Rainer Werner Fass-
binders Film „Faustrecht der Freiheit“ (1975) stand sie noch einmal vor der Kamera. Später
nahm sie noch einige Rollen in TV-Produktionen an, zog sich dann aber Ende der 1970er
Jahre weitestgehend zurück. Grund dafür war nicht zuletzt ihre beginnende Krankheit. U. J.
litt an Knochenkrebs und starb am 20. 8. 1982 in einem Wiener Krankenhaus. Sie wurde in
einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.
Ausz.: U. J. erhielt 1956 den Bambi und 1967 den Deutschen Filmpreis als beste Nebendarstellerin.
L.: Beindorf 1996, Beindorf 2001, Gruber 2002, Wikipedia
Jacobsson-Stiasny Emma, geb. Stiasny; Botanikerin
Geb. Wien, 13. 6. 1883
Gest. 1977
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des Kommerzialrates Franz Clemens Stiasny und
Anna Stiasny, geb. Karplus.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1912 verheiratet mit dem Schweden Malte Jacobsson (1885–
1966), Philosoph und Politiker, 1950 geschieden.
Ausbildungen: Studium des gymnasialen Lehrstoffes von Herbst 1900 bis Juli 1903, Matura
am Deutschen Gymnasium in Prag-Kleinseite, Immatrikulation als ordentliche Hörerin der
Philosophie an der k. k. Universität in Wien, Studium der Naturwissenschaften, insbeson-
dere der Botanik, Dissertation am Botanischen Institut bei R. v. Wettstein, Approbation der
Dissertation am 17. 6. 1907, Rigorosen mit Auszeichnung, 16. 7. 1907 Promotion.
Laufbahn: Ihre Dissertation beschäftigte sich mit Studien an Pflanzen der Insel Socotra,
gesammelt auf einer Expedition der kaiserlichen Akademie von Oskar Simony. Sie setzte
auch nach Abschluss ihres Studiums ihre wissenschaftliche Tätigkeit fort. Das Zentralblatt
des Bundes Österreichischer Frauenvereine „Der Bund“ berichtet in Heft 3 des Jahres 1912
von der Wiener Akademie der Wissenschaften, die dem „Fräulein Dr. Emma Stiasny eine
Subvention von 500 Kronen für vergleichende Studien zur Embryologie einiger Augiosper-
mengruppen verliehen“ hatte. „Es dürfte das erste Mal sein, dass einer Frau eine derartige
Förderung in Österreich zuteil wird.“(Der Bund). Ab 1913 erscheinen mehrere Publika-
tionen von E. J.-St. in den Sitzungsberichten der Akademie der Wissenschaften, die aus
der von der Akademie geförderten Forschungsarbeit resultieren dürften. Ihre botanischen
Arbeiten beschäftigten sich vorwiegend mit embryologisch-phylogenetischen Themen. Sie
war auch als Übersetzerin wissenschaftlicher Publikationen tätig. Später publizierte sie als
Kunsthistorikerin. In Schweden machte sie sich auch einen Namen als Initiatorin und De-
signerin von „Bohus Sticknings“, einer schwedischen Strickarbeit.
Qu.: UA Wien, Rigorosenakt und Protokoll 2342.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika