Seite - 1462 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Bild der Seite - 1462 -
Text der Seite - 1462 -
Jägerstätter | J 1461
L.: Planer 1929, Price 2003, Teichl 1951, http://www.onba.cat/ariadne/, http://www.frauen-
inbewegung.onb.ac.at
Brigitte Bischof
Jägerstätter Franziska; Bäuerin
Geb. Hochburg, OÖ, 4. 3. 1913
Gest. St. Radegund, OÖ, 16. 3. 2013
Herkunft, Verwandtschaften: Stammt aus einer tiefreligiösen Familie; Vater: Lorenz Schwa-
ninger.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1936 Heirat mit dem Bauern Franz Jägerstätter (1907–1943)
aus St. Radegund im oberösterreichischen Innviertel, der aus christlicher Überzeugung
nicht für Hitler in den Krieg ziehen wollte, hingerichtet und kürzlich von der katholischen
Kirche seliggesprochen wurde. Aus der Ehe stammen drei Töchter: Rosalia (* 1937), Maria
(* 1938) und Aloisia (* 1940).
Laufbahn: Arbeitete ab 1934 in einem Gasthof als Magd. Nach der Heirat war sie am
Bauernhof ihres Gatten tätig. F. J. führte nach dem gewaltsamen Tod ihres Mannes im Jahr
1943 alleine die Landwirtschaft. Weil F. J. hinter der Entscheidung ihres Mannes zur Kriegs-
dienstverweigerung stand, war sie noch lange nach Kriegsende in ihrem bäuerlichen Umfeld
isoliert. Während Witwen gefallener Soldaten nach Kriegsende ohne Schwierigkeiten ös-
terreichische Renten erhielten, wurde der Witwe Franz Jägerstätters erst nach langwierigen
Bemühungen der Anspruch auf eine Witwenrente nach dem Kriegsopferversorgungsgesetz
(nicht aber nach dem Opferfürsorgegesetz) zugesprochen.
Ausz.: Rund um die vielfältigen Veranstaltungen zum 100. Geburtstag Jägerstätters im Jahr
2007 wurde endlich auch F. J. gewürdigt und mit dem Goldenen Verdienstzeichen des Lan-
des Oberösterreich sowie mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich
ausgezeichnet.
L.: DÖW Mitteilungen 2007, Putz/Scheuer 2003, http://www.dioezese-linz.or.at/
Jagoda Margret, Jahoda Margarete, Grete, verh. Bauer; Lohnbuchhalterin und
Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 9. 12. 1917
Herkunft, Verwandtschaften: Aus bürgerlichem Wiener Elternhaus.
Laufbahn: Als Beruf gab sie auch Büroangestellte an. Ab 1936 ist M. J. Mitglied der Le-
gitimisten, nach 1938 in der katholisch-konservativen Widerstandsgruppe Roman Scholz
(Österreichische Freiheitsbewegung) aktiv. Führte der ÖFB Mitglieder zu und beschaffte
Chloroform zur Durchführung von Sabotageakten. Wurde am 14. 8. 1940 verhaftet, vom
VGH wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt und zu zwei Jahren und acht Mona-
ten Zuchthaus verurteilt. In der Einzelzelle schrieb sie heimlich Gedichte.
Qu.: Datenbank VGH, DÖW.
L.: Berger 1985, Brauneis 1974, Dokumentationsarchiv 1984, 1987a, Karl von Vogelsang-
Ins titut, Tancics 1996, Windisch 1984
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika