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Jahoda1464
ponist und späterer Professor of Music, der jüngere Bruder ihrer Studienkollegin Marie
Jahoda (1907–2001). Aus der Ehe stammt die Tochter „Ellie“ Eleanor Jahoda, verh. Horwitz
(* 1941), die heute als Wildtierschützerin tätig ist.
Ausbildungen: Während ihrer Gymnasialzeit Mitglied der „Vereinigung sozialistischer
Mittelschüler“, Studium der Psychologie bei Karl und Charlotte Bühler an der Universität
Wien, 1934 Dr.phil.
Laufbahn: Als Studentin gehörte H. D. dem Projektteam der Marienthal-Studie an. Die da-
mals Zwanzigjährige führte zwischen November 1931 und Mai 1932 Recherchen in Mari-
enthal durch. Im März 1938 ermöglichte ihre Schwägerin die Ausreise aus Österreich. 1938
flüchtete H. J. mit ihrem Mann nach Großbritannien und im August 1939 in die USA, wo
sie 1945 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft annahm. In den USA war H. J. 1948 –52
als Clinical Psychologist am Manhattan State Hospital, 1952 bis 1953 am Saint Albans
US Naval Hospital in New York tätig und 1953 bis 1954 beim Magistrates Court von New
York City. Seit 1950 (1954?) war sie Senior Psychologist beim Jewish Board of Guardians
in New York.
W.: „Leben und Beruf. Studie an Politikerleben. Diss. Wien“ (1935)
L.: Benetka 2002, Geuter 1986 /87, Jahoda 1997, Röder/Strauss 1980 –1983, Weitzel 2000,
http://agso.uni-graz.at/marienthal/
Jahoda Marie, verh. Lazarsfeld, verh. Albu, Lazarsfeld-Jahoda; Sozialpsychologin
Geb. Wien, 26. 1. 1907
Gest. Sussex, Großbritannien, 28. 4. 2001
Herkunft, Verwandtschaften: Mutter: Betty, geb. Probst (1881–1967); Vater: Carl Jahoda
(1867–1926), Geschäftsmann; Geschwister: Dr. Edward Jahoda (1903 –1980), Geschäfts-
mann; Dr. Rosi Kuerti (* 1905), Hochschullehrerin; Fritz Jahoda (* 1909), Kapellmeister und
Hochschullehrer für Musik.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1927 Heirat mit Paul Lazarsfeld (1901–1976), Soziologe,
maßgeblicher Vertreter der sozialdemokratischen Jugendbewegung nach dem Ersten Welt-
krieg, 1933 Emigration in die USA, Prof. an der Columbia University, Scheidung 1933; 1958
Heirat mit Austin Albu (1903 –1994), 1948 –1974 Labour-Abgeordneter in Großbritannien;
Tochter: Lotte Bailyn (* 1930), Sozialpsychologin, Assoc. Prof. am Mass. Inst. of Technology/
Cambridge, Mass.
Ausbildungen: Mittelschule in Wien, 1926–28 Ausbildung zur Volksschullehrerin im Rah-
men der Viersemestrigen Hochschulmäßigen Lehrerbildungskurse am Pädagogischen Ins-
titut der Stadt Wien, 1928 Diplom, gleichzeitig seit WS 1926/27 Studium der Psychologie
in Wien, 1932 Promotion zum Dr.phil. (Diss.: „Anamnesen im Versorgungshaus“).
Laufbahn: Mitglied im Verein Sozialistischer Mittelschüler; ab 1924 Mitglied der Sozial-
demokratischen Partei Österreichs. Vor ihrem Studienabschluss einige Monate an der von
Gustav Ichheiser geleiteten Psychotechnischen Abteilung des Städtischen Berufsberatungs-
amtes, 1931/32 an Otto Neuraths Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum, mit Paul Lazars-
feld und Hans Zeisel Autorin der richtungsweisenden soziografischen Studie „Die Arbeits-
losen von Marienthal“ (Leipzig 1933). Stellvertretende Leiterin und ab 1933 Leiterin der
„Österr. Wirtschaftspsychologischen Forschungsstelle“, bis Ende 1934 auch als Hilfslehrerin
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika