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Jarnević | J 1481
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Viktor Sakellarios (* 1884), Bildhauer.
Laufbahn: K. J.-S. arbeitete ab 1925 für die Wiener Porzellanmanufaktur Augarten. Sie be-
teiligte sich regelmäßig an den Ausstellungen der „Kunstgemeinschaft“ Wien. Sie schuf
hauptsächlich Tierplastiken (insbesondere Darstellungen von Pferden mit und ohne Reiter
aus der Spanischen Hofreitschule), die zum Teil noch heute erzeugt werden.
W.: s. Kataloge Kunstgemeinschaft Frühjahrsausstellung 1925, Frühjahrsausstellung 1926,
Herbstausstellung 1928, Ausstellung 1929, Frühjahrsausstellung 1930, Jubiläumsausstellung
1934; Augarten-Modelle: Hirsch, Sauhatz, Rehbock, Levade ohne Reiter, Wüstenfuchs,
Katze, Terrier, Dackel, Prinz Eugen, Barockpferd, Steigender Hengst, Rossebändiger; in
Ausstellungen: Porzellan: Angreifender Stier, Sterbender Hirsch, Affe, Bully, Feyender Reh-
bock; Terrakotten: Schwarzer Panther, Eichhörnchen, Schafgruppe, Member Ziege; Fayen-
cen: Ente, Goldfasan, Papagei, Giraffe, Lama; Keramiken: Russische Windhunde, Scottish
Terriers, Grüner Papagei.
L.: BLÖF, ÖBL, Vollmer 1992, NWT 15. 1. 1937
Jarnević Dragojla, auch: Carolina; Lyrikerin
Geb. Karlstadt/Károlyváros, Kroatien (Karlovac, Kroatien), 4. 1. 1812
Gest. Karlstadt/Károlyváros, Kroatien (Karlovac, Kroatien), 12. 3. 1875
Ausbildungen: Bis zum dreizehnten Lebensjahr besuchte D. J. eine deutschsprachige Volks-
chule in ihrer Heimatstadt.
Herkunft, Verwandtschaften: In Karlovac (Karlstadt) wurde D. J. in eine Kaufmannsfami-
lie geboren. Der Vater, dessen Lieblingskind sie war, starb als sie sieben Jahre alt war und
hinterließ sechs Kinder und die 35-jährige Mutter, die nie wieder heiratete. In Folge der
Misswirtschaft verarmte die Familie. D. J. musste ihr Leben lang arbeiten um ihren Lebens-
unterhalt zu bestreiten und ihre Geschwister zu unterstützen.
Laufbahn: Als Kind litt D. J. an fehlender Mutterliebe, als Jugendliche kränkelte sie oft. Mit
dreizehn musste sie die Schule verlassen, da sie von der Mutter an ihre ältere Schwester als
Kindermädchen weitergereicht wurde. Danach wurde sie abwechselnd Erzieherin, Dienst-
mädchen, Köchin, Schneiderin, Haushälterin der Geschwister und Mutter. Schon sehr früh
erfuhr sie am eigenen Leib die Ausbeutung der Frau und Ungerechtigkeit in der Fami-
lie: ihre Mutter bevorzugte und unterstützte Söhne auf Kosten der Töchter. Tags erledigte
D. J. die Hausarbeit, nachts las sie, musste sich aber verstecken und Bücher stehlen, wie sie
in ihrem Tagebuch erzählt. Anfangs las sie Abenteuer- und Ritterromane, später Goethe,
Schiller und die englischen Romantiker.
Schon als Achtzehnjährige verfasste sie Gedichte, zuerst auf Deutsch. Mit 19 erkrankte sie
körperlich, litt an Depressionen und stand nach eigener Aussage dem Selbstmord sehr nah,
nur die Liebe zum Theater heilte sie. In ihrem Tagebuch, das sie 1833 anfing zu schreiben, ist
oft depressive Stimmung und Verzweiflung wahrnehmbar. Bis 1841 schrieb sie auf Deutsch,
danach bis 1874 in ihrer Muttersprache. Den ersten Teil übersetzte sie ins Kroatische. Ihr
Leben lang kämpfte sie nach eigenen Worten mit Unzulänglichkeiten ihrer beiden Spra-
chen. Abgesehen von der Volksschulbildung war sie Autodidaktin.
Als junge Frau wird sie begehrt und umworben, beschließt jedoch nicht zu heiraten da die
geistige und schriftstellerische Freiheit für sie nur als ledige Frau möglich erscheinen: die
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika