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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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Kapral | K 1571 Kapral Emma; Nationalrätin und Schuldirektorin Geb. Wien, 18. 6. 1877 Gest. Wien, 18. 2. 1969 Herkunft, Verwandtschaften: Stammt aus einem christlichsozialen Milieu, älteste Tochter; Vater: Johann Kapral, Inspektor der k. k. privaten Südbahn; Mutter: Agnes, aus Schlesien, Hausfrau; sieben Schwestern und ein Bruder, alle Mädchen bekamen eine Berufsausbildung, Lehrerinnen, Bahnbeamtinnen, Schneiderin, eine Schwester führte eine Pension; Bruder Alois um 15 Jahre jünger, Diplomingenieur. Ihr Bruder war Mitglied einer deutschnationa- len Burschenschaft, später der illegalen NSDAP, eine Schwester war mit einem Sozialde- mokraten verheiratet. LebenspartnerInnen, Kinder: E. K. lebte in der elterlichen Wohnung in der Hafengasse im 3. Bezirk mit einer ebenfalls ledig gebliebenen Schwester, Poldi, die ihr den Haushalt führte. E. K. blieb unverheiratet. Ausbildungen: Volks- und Bürgerschule, Lehrerinnenseminar der Ursulinen. Laufbahn: E. K. war Lehrerin an verschiedenen Wiener Schulen und Direktorin der Bür- ger- später Hauptschule Rennweg, 1030 Wien. 1919 wird sie erstmals in einem politischen Kontext öffentlich erwähnt. Sie engagierte sich in der Katholischen Frauenorganisation (KFO). Karriere machte sie in den 1930er Jahren. Zwischen 1930 und 1934 war sie die einzige weibliche Nationalratsabgeordnete der CSP. Ihrer Kandidatur gingen von Seiten der KFO und anderer katholischer Frauenverbände Proteste voraus, da von 1927 bis 1930 keine einzige christlichsoziale Frau in den Nationalrat gewählt wurde. Als Nationalrä- tin engagierte sich E. K. vor allem in bildungs- und sozialpolitischen Fragen. Darüber hinaus übernahm sie in den 1930er Jahren leitende Funktionen in der KFO. Sie leitete deren Schulsektion und wurde 1933 Vizepräsidentin. Ab 1932 leitete sie zudem den Ver- ein Katholischer Lehrerinnen Österreichs. Im Rahmen ihrer Tätigkeit in der KFO und mit den Katholischen Frauenverbänden, die noch legal agieren durften, protestierte E. K. 1934 gegen das „Doppelverdienergesetz“ und engagierte sich für die Erwerbsarbeit lediger Frauen. Im autoritären Ständestaat wurde die KFO Wien 1935 gegen massiven Wider- stand ihrer Funktionärinnen und der Präsidentin Alma Motzko in die Katholische Aktion eingegliedert. E. K., die in einem Naheverhältnis zur klerikalen Führung stand, wurde als provisorische Vorsitzende eingesetzt. E. K. wurde als prominente Katholikin und Mit- glied der Vaterländischen Front während des Nationalsozialismus politisch beobachtet. Sie wurde 1939 pensioniert und kam im August 1944 in Polizeihaft. Die Freiheitsstrafe und spätere Überprüfung stand im Zusammenhang mit dem Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944. Nach 1945 engagierte sie sich in der Katholischen Lehrerinnenschaft und in der Caritas. Ausz., Mitglsch.: Titel Schulrat; ab 1930 Mitglied der Parteileitung der Wiener Christlichso- zialen Partei, 1932 als Nachfolgerin von Gabriele Walter, Mitglied der katholisch-intellektu- ellen Leo-Gesellschaft (1939 aufgelöst), Mitglied der Vaterländischen Front, ab 1. Juli 1938 Mitglied der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV), jedoch nicht NSDAP, 1945–1948 Obfrau des ÖAAB Wien / Landstraße. Der ÖAAB benannte in Alm bei Salzburg, ihrem langjährigen Urlaubsort, ein Heim nach ihr, das Emma-Kapral-Heim. Qu.: Als E. K. ins Altersheim übersiedelte, wurde die Wohnung in der Hafengasse im 3. Be-
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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