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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Seite - 1592 -
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Katharina | K 1591 K. erscheint in der auf Schloss Werdenberg am 1. Dezember 1415 ausgestellten Urkunde, mit der Graf Wilhelm V. von Montfort betreffend Alt- und Neuschellenberg erklärt, dass er diese Burgen und Herrschaften unter Vorbehalt des Rückkaufs von seinem Schwiegervater Albrecht III. gekauft habe, dass dieser ein Rückkaufsrecht als Mitgift seinen Töchtern K. und Margaretha übergeben hat. Man darf vermuten, dass K. damals persönlich auf Schloss Werdenberg anwesend gewesen ist. Am 24. Juni 1427 verzichtete K. mit ihren vier Schwes- tern auf die Herrschaft Bludenz und das Tal Montafon zugunsten von Erzherzog Friedrich von Österreich, der ihnen den Rest des Kaufschillings mit 4.000 Gulden bezahlt habe. Mit einem „Wehrbrief“ vom 10. April 1434 versprechen die Gräfin K. und ihre beiden Söhne Heinrich und Hans ihrem Schwager Wolfhart V. von Brandis, ihn gegen die von ihrem Schwager Wilhelm V. von Montfort gerichtlich geltend gemachten Ansprüche an den ihm verkauften Anteil der Burgen Alt- und Neuschellenberg zu unterstützen. Wilhelm V. von Montfort hatte die Angelegenheit vor den Reichstag in Basel gebracht; er befand sich dabei in der Gesellschaft des Eberhard von Kirchberg, des Ehemanns der Agnes von Werdenberg. Hier deutet sich ein Konflikt an, in dem Verena und K. gemeinsam gegen ihre Schwestern Kunigunde und Agnes standen. Doch einigten sich am 27. Juni 1437 Wolfhart von Brandis und seine Gemahlin Verena gemäß dem Entscheid eines Berner Schiedsgerichts mit Wil- helm V. und seiner Gemahlin Kunigunde über deren Fünftel Anteil an Schellenberg, indem sie 1.000 Gulden dafür bezahlten. Schließlich traten auch Margaretha und ihr Ehemann Thüring von Aarburg ihr Fünftel ab, sodass Wolfhart von Brandis die ganze Herrschaft Schellenberg in seiner Hand vereinigen konnte. Mit dem ihr 1427 zugefallenem Erbe ihres Mannes und dem Toggenburger Erbe 1437 war K. mit ihrem Sohn Heinrich 1437 in die Rolle einer Landesherrin hineingewachsen, allerdings nur für kurze Zeit; denn sie und ihr Sohn Heinrich schieden schon bald infolge Auskaufs ihrer Rechte aus der Mitregierung aus. K. hat aber ihre kurze Regierungszeit durch die Gewährung von Freiheitsbriefe an die Untertanen für Maienfeld 1438 und Misox 1439 wahrgenommen. Ein Siegel der K. hat existiert, ist aber verloren. Der genannte Wehrbrief vom 10. April 1434 wurde von K. und ihrem Sohn Heinrich besiegelt; doch ist ihr Siegel verloren. Ihr Siegel war ein Allianzsiegel, es hing auch an der Urkunde vom 5. Februar 1438. Eine Jahrzeitstiftung für K. konnte bisher nicht gefunden werden, auch nicht für ihren Ehe- mann Johann von Sax-Misox. Dieser hatte jedoch vor 1406, wie allerdings erst 1540 erwähnt wird, gemeinsam mit seinen Brüdern Heinrich († nach 1423) und Donat († 1406), auf dem Frauenaltar der Kirche in Kästris mit den Erträgnissen von vier Höfen eine ewige Messe ge- stiftet, die als Jahrzeitstiftung angesehen werden kann, zumal Graf Johann auch in dieser Kir- che bestattet wurde. Die Vermutung liegt nahe, dass auch K. hier ihre letzte Ruhestätte gefun- den hat. Darauf deutet die mit Eisenringen versehene und damit bewegliche Bodenplatte hin. K. ist die einzige unter den fünf Schwestern, der bisher eine biographische Skizze, wenn auch nur im Umfang von knapp 1 1/2 Seiten gewidmet wurde. Durch ihre Heirat hatte sich für K. eine neue Welt im sonnigen Süden eröffnet, im italienischsprachigen Misox (Mesocco) und im Tessin. Auf Schloss Belmont und in der stark befestigten Burg Misox, die 1526 von den Bündner zerstört wurde, hatte sie eine neue Heimat gefunden. Ihr Sohn Heinrich war in erster Ehe mit einer Italienerin verheiratet. K. war 1427 früh zur Witwe geworden. In ihrem Sohn Heinrich, dem sie die Geschäfte überließ, hatte sie eine wertvolle
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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