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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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K | Kaus1604 Kaus Gina, geb. Regina Wiener, verh. Zirner, verh. Kaus, Ps. Andreas Eckbrecht; Schriftstellerin, Publizistin und Drehbuchautorin Geb. Wien, 21. 10. 1893 Gest. Santa Monica, Los Angeles, Kalifornien, USA, 23. 12. 1985 Herkunft, Verwandtschaften: G. K. wurde am 21. 10. 1893 als Regina Wiener, Tochter von Max und Ida Wiener, in Wien geboren. Sie wuchs in sehr ärmlichen Verhältnissen des jüdischen Kleinbürgertums auf, besuchte aber das Lyzeum und legte die Staatsprüfung in Englisch ab. LebenspartnerInnen, Kinder: 1913 heiratete K. den aus einer sehr vermögenden jüdischen Wiener Juweliersfamilie stammenden Korrepetitor und Kapellmeister Josef Zirner. Die glückliche und harmonische Ehe endete jedoch abrupt, als Zirner 1915 im Ersten Weltkrieg fiel. Die junge Witwe ließ sich daraufhin, durch den Verlust schwer traumatisiert, auf eine Beziehung mit dem wesentlich älteren Josef Kranz ein. Kranz, ein einflussreicher Bank- und Wirtschaftsmagnat, war einer der reichsten Männer Wiens. Die 1916 offiziell als Adoption legitimierte Liaison beendete K. 1919, als sie das erste von zwei Kindern von dem kommunistischen Schriftsteller Otto Kaus erwartete, den sie im selben Jahr heiratete. In der Folge wurde sie von Kranz enterbt, aber auch die Beziehung mit Otto Kaus erwies sich sehr bald als Irrtum. Die Ehe wurde Mitte der zwanziger Jahre geschieden. Etwa zu dieser Zeit lernte G. K. den erfolgreichen und angesehenen Wiener Rechtsanwalt Eduard Frischauer kennen, mit dem sie eine langjährige Liebesbeziehung und lebenslange Freundschaft verband. Eine Heirat war zunächst aufgrund der österreichischen Gesetzeslage nicht möglich, sie wurde dann 1940 im Exil in den USA vollzogen. Freundschaften/Bekanntschaften: Karl Kraus, Franz Blei, Hermann Broch, Robert Musil, Franz Werfel, Egon Erwin Kisch, Alfred Polgar, Friedrich Torberg, Robert Neumann, Fritz von Herzmanovsky-Orlando, Milan Dubrovic, Milena Jesenská und Ernst Polak sowie Friedrich Austerlitz (Chefredakteur der Arbeiter-Zeitung) und Alfred Adler. In Berlin zu- dem Vicki Baum, Alice Rühle-Gerstel und Otto Rühle, Ernst Toller, Ferdinand Bruckner, Walter Hasenclever, Rudolf Leonhard, Bert Brecht und Carola Neher. Im Exil ferner Salka Viertel, Hanns Eisler, Fritz Kortner, Frederick (Friedrich) Kohner, Ladislaus Fodor, die Brü- der Eis sowie Jay Dratler, Paul und Liesl Frank, Georg Froeschel (Fröschel) und zudem Tho- mas und Erika Mann, Ernst Deutsch, Bruno Frank, Charlie Chaplin und Charles Laughton. Laufbahn: K.s Eintritt in die Wiener und Berliner Literaturszene erfolgte um 1915 über ihren Mentor, Ratgeber und Förderer, den Schriftsteller, Zeitschriftenherausgeber, Kritiker, Übersetzer und Kulturvermittler Franz Blei (Blei-Loge im Café Herrenhof). G. K., deren „Doppelleben zwischen Café und Palais“ und zahlreiche Affären Ende der 1910er-, Anfang der 1920er-Jahre nicht nur Stoff für die Skandalpresse, sondern auch für literarische Texte boten, verkörperte authentisch die von den modernen Bewegungen postulierte und in den (links-)liberalen, fortschrittlichen Kreisen und Medien propagierte „neue Frau“: die moderne, großstädtische, berufstätige, starke, aktive und selbstbewusste Frau. Sie folgte dabei aber weder einem feministischen noch einem politischen noch einem ideologischen Programm, sondern lebte weibliche Emanzipation, indem sie autonom, pragmatisch und leidenschaftlich handelte. Als Salonière im Kranz’schen Palais pflegte sie nicht nur die hohe Kunst der Konversa- tion mondäner, exklusiver Salongeselligkeit in großbürgerlichem Ambiente, sondern wusste
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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