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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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Ketzlik | K 1631 mischen Laboratorium in der qualitativen Abteilung des Institutes bis Ende Jänner 1939 an Stelle von Friedrich Galinovsky bestellt werden. Qu.: UA Wien, ÖStA. W.: „Die Konstitution des Veilchenblätteraldehyds. Über optisch aktive Alkaloide und über das Laserpitin. Diss. Wien“ (1936). Veröffentlichte bis 1937 bereits neun wissenschaftliche Arbeiten. Ketzlik Erna, geb. Schwarzfeld; Bibliothekarin Geb. Wien, 5. 12. 1904 Gest. Wien, 24. 12. 1986 E. K. (geb. Schwarzfeld) wurde am 5. Dezember 1904 in Wien in einer jüdischen Familie geboren. Hier besuchte sie fünf Jahre lang die Volks- und drei Jahre die Bürgerschule. Poli- tisch war sie ab 1920 zunächst in einer zionistisch orientierten Jugendorganisation aktiv, ab 1924 war sie Gewerkschaftsmitglied. Seit 1930 gehörte sie der KPÖ an, deren Mitglied sie ein Leben lang blieb. Im März 1931 heiratete sie den knapp 20 Jahre älteren Buchdru- cker und führenden Parteifunktionär Alois Ketzlik (mancherorts auch „Keclik“), der seit 1923 dem Parteivorstand bzw. Zentralkomitee der KPÖ angehörte und als Redakteur des Zentral organs „Die Rote Fahne“ bzw. als Gewerkschaftssekretär arbeitete. 1929/30 war er Wiener Sekretär der Partei, ab 1930 Arbeiterkammerrat in Wien. Aufgrund der Verfolgung der KPÖ durch die autoritäre Regierung Dollfuß  – Alois Ketzlik wurde im März 1933 ver- haftet  – gingen beide im Oktober 1933 in die Sowjetunion. Im März 1933 war auch gegen E. K. Anzeige erstattet worden wegen Verdachts „des Vergehens der Teilnahme an einer geheimen Gesellschaft“, womit ihr politisches Engagement für die zu diesem Zeitpunkt bereits verbotene KPÖ-nahe Hilfsorganisation „Österreichische Arbeiterhilfe“ angespro- chen wurde. Für E. K. bedeutete das politische Exil in der Sowjetunion eine berufliche Neuorientierung. Von Juni 1934 bis Juli 1935 arbeitete sie als Redaktionssekretärin der „Deutschen Zen tral- Zeitung“ (DZZ), dem deutschsprachigen Organ der deutschen Sektion der Kommunisti- schen Internationale. Hier war von Dezember 1933 bis Februar 1938, bis zu seiner Verhaf- tung, auch Alois Ketzlik als Leiter der Abteilung für ausländische Arbeiter tätig. Danach besuchte sie zwei Semester die Pädagogische Hochschule in Moskau, die sie aber nicht beendete, und arbeitete als Deutschlehrerin. K.s berufliche Laufbahn als Bibliothekarin begann am 1. August 1937, als sie in der Zentral- bibliothek für fremdsprachige Literatur in Moskau zu arbeiten begann. Es ist davon auszu- gehen, dass die besonderen Umstände der politischen Emigration für diese Berufswahl mit- ausschlaggebend waren. Zu diesem Zeitpunkt lebte sie bereits getrennt von Alois Ketzlik, der wenig später dem Stalin-Terror zum Opfer fiel. Im Februar 1938 wurde er unter falschen Anschuldigungen verhaftet und am 30. August 1938 erschossen (er wurde 1956 rehabili- tiert). Von November 1937 bis Oktober 1941 leitete K. die Bibliothek des Ferninstituts für Fremdsprachen in Moskau. Ihre Tätigkeit als Bibliothekarin wurde nach dem faschistischen Überfall auf die Sowjetunion durch die nun folgenden Jahre der Evakuierung unterbrochen. So arbeitete sie von Februar 1942 bis November 1945 als Leiterin der Trikotagenabteilung einer Industriegenossenschaft nahe Poltawka.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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