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Kind | K 1641
In der Werkstatt ihres Mannes Stefan Kimlicek befand sich eine Verteilerstelle für kom-
munistische Druckschriften. Th. K. übersetzte einen in tschechischer Sprache verfassten
Aufsatz eines KP-Funktionärs für die „Rote Front“. Sie wurde am 5. 4. 1941 verhaftet und
am 17. 6. 1942 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt
und befand sich bis Mai 1945 im Zuchthaus Aichach in Haft. Stefan Kimlicek wurde zu
lebenslanger Haft verurteilt.
Qu.: Datenbank „Nicht mehr anonym“, Arbeiterbewegung, DÖW, Datenbank VGH, DÖW,
www.friedhoefewien.at.
L.: Baier 1987, Brauneis 1974, Dokumentationsarchiv 1984
Kind Mimi, Marie, Marianne; Illustratorin und Grafikerin
Geb. Aussig an der Elbe, Böhmen (Ústí nad Labem, Tschechien), 1907
Ausbildungen: Studierte 1915 bis 1920 an der Jugendkunstklasse Franz Cižeks, 1923/24 an
der Kunstgewerbeschule (Ornamentkurs Cižek, Schufinsky). Sie trat im Februar aus, weil
ihre endgültige Aufnahme als Schülerin abgelehnt wurde.
Laufbahn: Entwarf u. a. Postkarten und Adventkalender. 1934 bis 1938 arbeitete sie bei der
in Innsbruck erscheinenden Kinderzeitschrift „Ostmarkkinder“ mit.
L.: Heller 2008
Kinsky von Wchinitz und Tettau Nora, Norbertine, Gräfin; Krankenschwester
Geb. Wien, 8. 12. 1888
Gest. Witkowitz, Mähren (Vítkovice, Tschechien), 26. 3. 1923
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Zdenko Graf Kinsky; Mutter: Georgine, geb. Gräfin
Festetics.
Ausbildungen: Französisch, Deutsch, Ungarisch und Tschechisch sprach N. K. bereits als
Kind, später lernte sie noch vier weitere Fremdsprachen, darunter Russisch und Türkisch. Sie
interessierte sich für Literatur und Geschichte und ließ sich zur Krankenschwester ausbilden.
LebenspartnerInnen, Kinder: N. K. weigerte sich, einen ihrer zahlreichen Verehrer zu hei-
raten. Erst nach dem Ersten Weltkrieg, 1921, heiratete sie einen Freund ihres Bruders, den
Grafen Ferdinand von Wilczek (1893 –1977). Ihre Tochter Georgine, auch Gina (1921–
1989), heiratete später den Fürst von und zu Liechtenstein.
Laufbahn: Wuchs in den letzten Jahren des Habsburger Reiches in Böhmen auf und wur-
de gemeinsam mit ihren Geschwistern ganz in der Tradition der k. u. k. Hocharistokratie
erzogen. Die Familie erwartete, dass N. K. ihren Platz in der Gesellschaft einnähme, doch
die junge Frau entwickelte eigene Vorstellungen. Sie orientierte sich an ihrer Tante, der
Friedenskämpferin Bertha von Suttner. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, gründete und
leitete sie ein Lazarett, eingerichtet im Schloß Chlumetz in Böhmen, einem Besitz des
Vaters. Im Sommer 1916 wurde sie als Delegierte der nationalen Rot-Kreuz-Organisa
tion
vom k. u. k. Kriegsministerium nach Russland entsandt, um Kriegsgefangenenlager zu be-
suchen. Die sogenannten Schwesternreisen gingen auf die Haager Konvention zurück. Rot-
kreuzschwestern inspizierten unter dem Schutz des russischen Militärs die ausgedehnten
Gefangenenlager, in denen sich während des Ersten Weltkriegs circa zwei Millionen deut-
sche und österreichisch-ungarische Soldaten befanden. N. K. besuchte in einem halben Jahr
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika