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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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K | Kirschen1646 Kirschen Malvine, auch: Vini; Pharmazeutin Geb. Kolomea, Galizien (Ukraine), 2. 10. 1890 Gest. London, Großbritannien, 1982 Herkunft, Verwandtschaften: Tochter des k. k. Oberstabsarztes Dr. Oskar Kirschen, Träger des Franz Josephs Ordens. Ausbildungen: M. K. legte 1911 vor dem ost-galizischen Apotheker-Gremium die Tirozi- nalprüfung ab und spondierte am 17. 07. 1913 an der Wiener Universität zur Magistra der Pharmazie. Laufbahn: Sie war 1914–21 in Wien in der Apotheke „Zur Universität“ angestellt, von 1921–25 leitete sie die Waldheim-Apotheke in Wien 1., Himmelpfortgasse 14, ab 1925 war sie in der „Elefanten-Apotheke in Wien 9., Liechtensteinstraße 72, angestellt, bis sie 1933 die Apotheke „Zur Maria Lourdes“, in Wien 12., Tivoligasse 34, erwarb. 1938 wurde Ilse Tascher zur Leiterin der „Maria- Lourdes-Apotheke“ bestellt, erwarb den Betrieb zu den damals üblichen Konditionen und erhielt mit 1. Jänner 1939 die Konzession. M. K. „ver- zichtete“ nach Androhung von Verhaftung und KZ auf ihre Apotheke, flüchtete 1942 nach Ungarn, lebte dort unter falschem Namen versteckt und kehrte im Oktober 1945 nach Wien zurück. Ihr Ansuchen vom November 1945 um Bestellung zur öffentlichen Verwalterin ihrer Apotheke wurde abgelehnt mit der Begründung, dass nach der Flucht der Besitzerin schon ein öffentlicher Verwalter bestellt worden sei und dass sie „die für die Leitung einer öffentlichen Apotheke erforderliche Eignung nach den Bestimmungen des Apotheken- gesetzes nicht besitze“. Der öffentliche Verwalter wurde allerdings am 31. Jänner 1946 ver- haftet. M. K. wurde beauftragt, die in der Apotheke zur Bearbeitung übergebenen Rezepte anzufertigen, dann allerdings die Apotheke um 17 h zu schließen. Mit der provisorischen Leitung der Apotheke wurde eine andere Frau beauftragt, die M. K. ab 1. Februar als ver- tretungsberechtigte Pharmazeutin anstellte. Eine Zusammenarbeit der beiden war aber fast unmöglich, da die Angestellte sich in die Leitungsangelegenheiten einmischte und in Er- mangelung einer eigenen Wohnung mit einem Teil ihres Mobiliars in das Dienstzimmer ihrer Apotheke einzog. Die Leiterin fand: „Daß Frau Mra. Kirschen sich in die Leitungsan- gelegenheiten einmischt ist naturgegeben, da sie sich als Besitzerin der Apotheke betrachtet, die ihr aus rassischen Gründen 1938 genommen wurde;“ im Auftrag des Staatsamts für soziale Verwaltung meldete sie M. K. wieder ab. Im März 1946 wandten sich M. K. und ein Kollege an den Bundeskanzler um Hilfe. Darauf wurde das geforderte Jahr Praktikum auf die Hälfte reduziert. Da M. K. auch in keiner anderen Apotheke eine Anstellung fand, hätte sie die zur Leitung ihrer Apotheke geforderte Praxis nie absolvieren können. Im September desselben Jahres wurde sie schließlich durch die britische Militärregierung zur Verwalterin ihrer Apotheke bestellt. Im Juli 1947 legte Mra.Taschler die Konzession zu Gunsten von M. K. zurück und übergab ihr die Apotheke „in Pausch und Bogen in deren unbeschränktes Eigentum.“ Allerdings ist „[ …] in jenen Fällen, in denen auf Grund eines Vergleiches zwi- schen Ariseur und Eigentümer im Sinne des Dritten Rückstellungsgesetzes die Apotheke an den geschädigten Eigentümer rückgestellt wird, für den Betrieb dieser Apotheke die Er- langung einer neuen Konzession erforderlich. Bei deren Verleihung müssen [ …] die Erfor- dernisse des Apothekengesetzes für die Erlangung der Konzession nachgewiesen werden.“ Die ÖAZ meldete: „Mit 31. Juli 1947 übernahm M. K. wieder den Besitz und mit gleichem
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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