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Kleinmayr | K 1663
Volkshochschule Ottakring. Literarische Nachrufe auf den Ehepartner, der 1961 verstorben
ist. 1959 Übersetzung von Gedichten von Henry Wadsworth Longfellow. Zahlreiche Veröf-
fentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften, insbesondere in der „Arbeiter-Zeitung“ und
der Wochenzeitschrift „ Die Frau“ (bis 1969).
Ausz.: 1958 Theodor-Körner-Preis für Literatur.
Qu.: Österreichisches Volkshochschularchiv (ÖVA); VGA; Bruno-Kreisky-Archiv; Ge-
burtsbuch der Wiener Israelitischen Kultusgemeinde.
W.: „Aus Nacht und Licht. Poetische Gedanken aus prosaischer Zeit“ (1920), „Mein Be-
kenntnis (1954), „Drei Deka Kimm“ (1957), „Henry Wadsworth Longfellow: Jedem Men-
schen Bruder sein. Übertragen von Emmy Klein-Synek“ (1959), „Der Aprilscherz. Hg. Ös-
terreichischer Buchklub der Jugend“ (1961), „In der Stille“ (1962), „Ein kleines Volksbuch“
(1964), „Bunte Blätter. Neue Gedichte“ (1967), „Mosaik. Neue Kurzprosa“ (1968), „Didel-
dum, ums Jahr herum. Gedichte für Kinder und Kinderfreunde“ (1972)
L.: Filla 2001, Schärf 1956 Traude Bollauf
Kleinmayr Maria Anna Christina, geb. Praneggerin, verh. Pferschmann, Buchdruckerin
Geb. 1709 oder 1710
Gest. 3. 4. 1778
M. A. P. heiratete am 31. 1. 1735 mit 25 Jahren den Buchdrucker Johann Friedrich Kleinmayr
(1699–1749), den Sohn der Buchdrucker Matthias und Maria Eva Kleinmayr, dem sie 800
fl.
in die Ehe mitbrachte. Sie bekamen acht Kinder.
Die Buchdruckerei befand sich in Klagenfurt zeitweise im Haus des Gastwirts Anton Fux,
1712 im Haus des Ratsherrn Andreas Lippitsch; 1745 kaufte Matthias Kleinmayr das Haus
Ecke Paradeisergasse 6/Domgasse. Er starb am 10. 3. 1749 und ließ die Familie in bescheide-
nem Wohlstand zurück. Die Witwe erhielt von den Landständen weiter das Gehalt, führte
die Offizin mit einem Faktor weiter und behauptete energisch ihre Rechte z.B. gegenüber
der Buchbinder-Konkurrenz. Am 13. 1. 1750 heiratete sie in 2. Ehe den Bergamtskassier
Franz Anton Pferschmann (1713 –1778), Sohn des Landschaftstrompeters Pferschmann.
Aus dieser Ehe stammte ein Sohn.
Unter der Führung M. A. K.s namens der Erben entwickelte sich der Betrieb gut. 1760 setzte
sie sich wieder gegen die konkurrierenden Buchbinder durch und die amtlichen Aufträge
stiegen an. Sie druckte eine Schrift auf den Frieden 1749 sowie theologische und Erbau-
ungsliteratur (z.B. „Christliches Bett-Hausz“), die Broschüre „Wie Cärnthen von der Natur
gelagert und beschaffen seye“ sowie 1755 ihr erstes Schulbuch „Garn- und Leinwandsachen in
Cärnthen“ u.ä., weiters slowenische Schriften wie die „Grammatica oder Windisches Sprach-
Buch“ von Pater Gutsmann 1758; im Vorwort wies die Druckerin darauf hin, dass die Kennt-
nis der windischen Sprache in Kärnten und den angrenzenden Landen sehr wichtig sei. 1758
wurde das erste (noch heute erscheinende) Kärntner Amts- und Adressbuch unter dem Titel
„Klagenfurter Schreib-Kalender“ herausgebracht. Geschichtlich bemerkenswert ist „Annus
Millesimus Antiqissimi Monasterii Ossiacensis“ von Josef Wallner. Die Offizin befand sich
nun im Hause Pferschmanns Getreidegasse 5. Die Druckerei wurde von Frau K. also nicht
nur geschäftlich erfolgreich, sondern auch inhaltlich innovativ geführt
– war ja damals die dru-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika