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Kleinmayr1664
ckerische meist mit der verlegerischen Tätigkeit gekoppelt. 1769 wurde ihr Sohn aus 1. Ehe
Joseph Ignaz (Alois) Kleinmayr mündig und übernahm den Betrieb. Sein Stiefvater Pfersch-
mann starb am 25. 1. 1778, seine Mutter Maria Christina am 3. 4. desselben Jahres.
L.: Durstmüller 1982, Newole 1954
Edith Stumpf-Fischer
Kleinmayr Maria Eva; Buchdruckerin
Geb. ?
Gest. 18. 5. 1728
M. E. K. war mit dem Buchdrucker und -händler Matthias Kleinmayr (1662–1726) aus
München verheiratet, der in Klagenfurt 1688 eine Offizin gründete (sein Vater Georg
Kleinmayr war Leibkutscher des Freiherrn von Lösch und Torwart). Aus der Ehe stamm-
ten sieben Kinder, von denen fünf (drei Töchter und zwei Söhne) das Kindesalter über-
lebten. Nach dem Tod ihres Mannes am 27. 9. 1726 konnte die Witwe K. die Druckerei
übernehmen, ohne dass die Landschaft (wie vorher bei der Witwe des Druckers Kramer)
Schwierigkeiten machte, und es wurde ihr die Besoldung ihres Mannes als landständisch
privilegierten Gewerksinhabers weiterbezahlt. Obwohl ihr Mann ständig mit finanziellen
Schwierigkeiten gekämpft hatte, konnte sie den Betrieb weiterführen und ihrem Sohn Jo-
hann Friedrich Kleinmayr schuldenfrei hinterlassen. Sie starb am 18. 5. 1728.
Sie druckte unter ihrem Namen z.B. die „Neu-Aufgerichtete Ordnung der Adelichen Vor-
mundschafft in Kärnten“ sowie 1727 „Kurtzer Lebens-Begriff derer Zwey Heiligen Jacobi
von der Marck und Francisci Solani“.
L.: Durstmüller 1982, Newole 1954 Edith Stumpf-Fischer
Kleinmayr Thekla, geb. von Lieber; Buchdruckerin
Geb. Laibach (Ljubljana, Slowenien), 1770
Gest. ?
Th.s Vater war seit 1792 Kärntner Landesbaudirektor. 1794 (vermutlich am 6. 7. ) schloss sie die Ehe
mit dem Buchdrucker Ignaz Edler von Kleinmayr (1743 –1802, geadelt 1787) aus der Klagenfur-
ter Druckerdynastie. Um 1781 hatte er den „Schrittgarten nächst der Fluderbastei“ erworben, auf
dem er das Familienhaus errichtete (auf der Höhe der einstigen Wallkrone). Die Druckerei befand
sich im Erdgeschoß. Er machte eine glänzende Karriere – u.a. gründete er 1770 die Klagenfurter
Zeitung („Wöchentliches Intelligenzblatt“) und wurde 1787 geadelt. Seine erste Frau Maria Josefa,
Tochter des berühmten Arztes Dr. Vest, war nach 23 Ehejahren 1793 gestorben und hinterließ
einen Sohn (geb. 1782). Ignaz Kleinmayr verkaufte nun sein Wiener Unternehmen, zog sich, of-
fenbar frustriert durch die reaktionäre Politik und die verschärfte Zensur, im Alter von 51 Jahren
vom Geschäftsleben zurück und verbrachte die folgenden Jahre auf seinem Landsitz in Seisenberg
in der Unterkrain, wo er eine Papiermühle führte, wo Th. ihm drei Kinder gebar und wo er am
12. 1. 1802 starb. Die junge Witwe blieb mit dem Stiefsohn und drei leiblichen Kindern zurück und
übernahm eine große Schuldenlast. 24 Jahre führte sie die Geschäfte, kämpfte für die Rechte der
Kinder und erhielt ihnen ihr väterliches Erbe; so äußerte der Klagenfurter Stadtmagistrat, dem sie
im Zuge eines Rechtsstreites Schlamperei vorgeworfen hatte, dass sie „ihre Rechte mit unbeschei-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika