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Kober1686
Kober Margarete; Gemeinderätin
Geb. 1872
Gest. ?
LebenspartnerInnen, Kinder: Mit einem Eisenbahnbeamten verheiratet.
Laufbahn: Sie war zunächst in der Wiener Sozialdemokratischen Partei tätig. Nach 1918 in
Inzersdorf, wo sie als Gemeinderätin (1929), Fürsorgerätin, Ortsschulrätin und Vorsitzende
der Frauenorganisation wirkte.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Mitglieder der Inzersdorfer Gemeindevertretung, www.rodaun.info/
Köberer Barbara; Täuferin
Geb. ?
Gest. 1. 12. 1591
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Anna Schachner und Hans Strasser; Geschwister: Da-
niel († 1595), verheiratet mit Dorothea Zuvernumb; Anna, verheiratet mit Lazarus Scheuchl;
Homoleia verheiratet in erster Ehe mit Adam Dorninger, in zweiter mit Stephan Fenzl, in
dritter mit Paul Hämbl aus St. Peter in der Au.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Wolfgang Köberer († vor 1588); Kinder: Hans,
verheiratet in erster Ehe mit Elisabeth Manstein; seine dritte Ehefrau hieß Maria.
Laufbahn: B. K. war eine geborene Strasser und stammte aus der Schicht der vermögenden
Handelsherrn und Ratsbürger der Stadt Steyr. Ihr Vater Hans Strasser war Handelsherr in
Steyr, und ihre Mutter Anna Schachner gehörte zu den Gläubigern Kaiser Maximilians II.
Hans Strasser bewohnte das Haus am Stadtplatz 35 in Steyr, wo er auch sein Geschäft mit
Eisenhandel betrieb. Das Haus Durkartstraße 21 gehörte ihm ebenfalls. Ihr Bruder Daniel
wurde mit dem Epithet „reich“ bedacht; er hatte das elterliche Vermögen durch die Heirat mit
der Bürgermeistertochter Dorothea Zuvernumb erheblich vergrößert, besaß drei Häuser in
der Stadt und erwarb 1576 die Herrschaft Gleiß. Von 1579–1581 war er Bürgermeister.
B. heiratete den Steyrer Handelsherrn und Messerschmid Wolfgang Köberer, dessen Vorfahren
aus Nürnberg stammten. Wolfgangs Großvater Leonhard war der Begründer des Handelshau-
ses in Steyr, und er war auch Mitglied der Täufer. Er war Gastgeber des Täuferführers Hans Hut
(† 1527), als dieser bei seiner Missionsreise nach Österreich in Steyr Station machte, was ihm
eine Verhaftung eintrug. Durch ihre Ehe mit Wolfgang Köberer, der wie sein Großvater Sympa-
thien für die Lehre der Täufer hegte, kam auch B. mit dem Täufertum in Berührung.
Durch seine Affinität zu den Täufern geriet Wolfgang Köberer 1575 auch in Schwierigkei-
ten mit dem Rat der Stadt Steyr, als er sich im Fall des mit ihm befreundeten Goldschmie-
des Hans Fäbl, der sein Kind nicht taufen lassen wollte, auf dessen Seite stellte. Hans Fäbl
hat sein Verhalten vor dem Rat der Stadt damit verantwortet und begründet, dass ihn die
evangelischen Prediger als Sektierer und Wiedertäufer bezeichnet hatten, mit den für ihn
unangenehmen Folgen des Verlust des Bürgerrechts. Fäbl wurde der Stadt verwiesen, und
als er wieder zurückkehrte, gefangen gesetzt. Köberer verfasste eine Schmähschrift wider
die Pfarrer, die vom Rat als ungebührlich beurteilt wurde. Da er keine Abbitte leistete, wur-
de er mit Kerkerhaft bestraft. Aus dem Ratsprotokoll geht auch hervor, dass gegen B. der
Vorwurf erhoben wurde, über die Prediger übel geredet zu haben und durch Fäbl von der
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika