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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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Königstetter | K 1739 den Anweisungen A. B. v. K.s passiven Widerstand leisteten und etliche Pfleglinge vor der Verlegung retten konnten. Auch aus der Anstalt Mariathal wurde im Mai 1941 der Groß- teil der Pfleglinge deportiert. A. B. v. K. verblieb fast vier Monate in Haft. Die ihr angelas- teten Vergehen  – Sabotage amtlicher Befehle und Unruhestiftung unter der Bevölkerung, Aufwiegelung der Schwestern gegen die Volksgemeinschaft, unerwünschte Religionsaus- übung der Barmherzigen Schwestern in Spitälern und anderen Anstalten  – dienten als Vorwand für die Beschlagnahme des Vermögens der Salzburger Kongregation. Zu einem Gerichtsverfahren kam es jedoch nicht. Die Zurücklegung ihres Amts und den Austritt aus der Kongregation als Bedingung für ihre Freilassung wies sie trotz der Drohung, in ein Konzentrationslager überstellt zu werden, zurück. Die Gestapo begnügte sich schließlich mit einem Landesverweis und der Auflage, sich lebenslänglich auf dem Gut ihrer Fami- lie in Königseggwald aufzuhalten und sich jeder geistlichen Tätigkeit zu enthalten. Am 13. August 1941 wurde A. B. v. K. aus Salzburg abgeschoben. In Königseggwald widmete sie sich der Kranken- und Altenfürsorge und bis zu dessen Enteignung dem von ihr ge- stifteten Kindergarten. Nach Kriegsende kehrte sie nach Salzburg zurück und nahm den Wiederaufbau der Kon- gregation in Angriff. 1948 starb sie an den Folgen einer Krebserkrankung. A. B. v. K.s mu- tiges Auftreten ist ein einzigartiges Beispiel von Widerstand gegen die NS-Euthanasie in Österreich und reiht sich ein in die Proteste namhafter Vertreter der katholischen Kirche wie Bischof Galen gegen die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“. 1988 wurde nach ei- nem Gemeinderatsbeschluss eine Straße in Salzburg nach ihr benannt. An der Salzburger Landesnervenklinik erinnert eine Gedenktafel an den Widerstand A. B. K.s. Seit 1999 ist sie Namensgeberin einer sonderpädagogischen Schule in Salzburg. L.: u.a.: Dokumentationsarchiv 1991, Grünzweil 1993, Reschreiter 1991, Rinnerthaler 2000, Rinnerthaler 2000a, Wimmer 1992 Christine Kanzler Königstetter Katharina (Käthe); Gewerkschafterin, Gemeinderätin und Schneiderin Geb. Wien, 17. 4. 1874 Gest. Wien, 3. 4. 1940 K. K. wurde am 17. April 1874 als ältestes von vier Kindern eines Eisenbahnbediensteten in Wien geboren. Trotz einer körperlichen Behinderung muss sie bereits in jungen Jahren mit- helfen, die Familie zu ernähren. Kurz nach ihrem Lehrabschluss als Schneiderin kommt sie mit der ArbeiterInnenbewegung in Kontakt. Sie gehörte dem Arbeiterinnen-Bildungsver- ein an und war mit Katharina und Anna Boschek befreundet. 1898 wird sie Mitbegründerin des Vereines der Näherinnen im 15. Bezirk, bereits vorher ist sie für die Sozialdemokratische Partei tätig, kassiert Mitgliedsbeiträge und macht Werbung für die „Arbeiterzeitung“. K. K. konnte ihre Organisationstätigkeit immer mehr erweitern; aus dem Verein der Nähe- rinnen wurde die Heimarbeiterorganisation mit einigen Ortsgruppen, einer Arbeitsvermitt- lung und einer Zeitung. Es wurden Lohntarife ausgearbeitet, die allen Heimarbeiterinnen, besonders aber den am schlechtesten entlohnten unter ihnen, den häuslichen Hilfskräf- ten, zu denen zum Beispiel Bedienerinnen und Wäscherinnen zählten, zugutekamen. Der Heimarbeiterinnenorganisation gelang es überdies, die Arbeitszeit ihrer Mitglieder zu
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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