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Körber-Grave1748
sie einen Vertrag mit der Produktionsfirma Tobis bekommt. 1943 ausgebombt und mit
der Familie nach Ziegnitz/Pommern evakuiert. In einem Brief schildert sie Adolf Hitler
ihre missliche Lage und wird Anfang 1944 in die Hausgemeinschaft der Ufa aufgenom-
men (jährliche Pauschale von 24.000 Reichsmark). Nach 1945 kann sie ihre Filmkarriere
nahtlos fortsetzen, später auch im Fernsehen. Ab ca. 1946 für die CDU in der Berliner
Stadtverordnetenversammlung; auf ihre Initiative geht die Gründung der Hochschule für
darstellende Künste (Max-Reinhardt-Schule) zurück, deren erste Rektorin sie wird. In der
Berliner Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Funktion als Vorsitzende
des Theater- und Filmausschusses. H. K. wirkte in zahlreichen Filmen mit, u. a. an der
Seite von Curd Jürgens und Klaus Kinsky.
W.: „Umwege, Irrwege, Auswege. Gedanken und Begegnungen“ (1941), „Du meine Welt.
Gedanken, Gedichte, Rufe“ (1946 =Herbig-Bücherei), „(Hg.): Kindheit und Jugend. 1942–
1947. Briefe und Aufzeichnungen junger Menschen“ (1948)
L.: Bucher/Gmür 1970, Drewniak 1987, Gesamtverzeichnis dt. Schrifttum 1976 –1981, Gie-
bisch/Gugitz 1985, Kosch 1953, Kosch 1984, Kürschner 1973, Rosmus 1991, Weinschek
1941, www.kinotv.com, www.murnau-stiftung.de, www.filmevona-z.de, Forschungsstelle Ös-
terreichische Literatur im Nationalsozialismus, Universitätsarchiv, Universität Graz
Karin Gradwohl-Schlacher
Körber-Grave Lili (Lily), Lily Körber-Gravé, Ps. Agnes Muth, Ps. Sylvia Brocek;
Schriftstellerin, Journalistin und Krankenschwester
Geb. Moskau, Russland, 25. 2. 1897
Gest. New York City, New York, USA, 11. 10. 1982
Herkunft, Verwandtschaften: L. K.-G. war die Tochter eines österreichischen Vaters: Ignatz
Körber (1865–1944), Export- und Seidenkaufmann und einer polnischen Mutter: Jeanette
(1874 –1946). Bis zur Ausweisung ihres Vaters zu Beginn des Ersten Weltkrieges lebte die
Familie in Moskau, dann in der Schweiz und später in Wien. Schwestern: Margot Falk
(* 1899), Nina Koerber (* 1903), Journalistin in der Schweiz.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1940 Heirat mit Erich Grave (* 1904), Angestellter, Dr.rer.pol.
Columbia University.
Ausbildungen: Sie wuchs dreisprachig auf, hatte französische Gouvernanten, besuchte ein
Privatgymnasium und maturierte 1918 in Bern. Sie studierte in Lausanne und Genf, un-
terbrach ihr Studium 1920 bis 1923 aus finanziellen Gründen, setzte in Jena und Frankfurt
ihr Studium fort und promovierte 1925 zum Dr. phil. an der Universität Frankfurt mit einer
Dissertation über die Lyrik Franz Werfels.
Laufbahn: Nach dem Studium arbeitete L. K.-G. als freie Schriftstellerin in Wien, tritt in
dieser Zeit der Sozialdemokratischen Arbeiter-Partei und, beeinflusst von der revolutionä-
ren Entwicklung in Russland, dem Bund proletarisch-revolutionärer Schriftsteller Öster-
reichs bei. Sie arbeitete an der sozialdemokratischen Leihbibliothek in Wien-Innere Stadt
und schrieb Beiträge in der „AZ“ und in der „Roten Fahne“, der Zeitschrift der Kommunis-
ten. Ihre Wohnung in der Laudongasse (Wien 8) wurde zu einem beliebten Treffpunkt. Sie
besuchte die Sowjetunion 1930 als Mitglied einer Delegation österreichischer Schriftsteller,
arbeitet dort als Ausbildnerin in den Putilowerken in Leningrad und entwickelte ein Pro-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika