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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Seite - 1753 -
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K | Korn1752 LebenspartnerInnen, Kinder: Ehemann: Hersh Korn, Heirat in PrzemyŚl; eine Tochter: Irene (Renia). Ausbildungen: In Wien. Laufbahn: Kam während des 1. Weltkrieges mit einem Flüchtlingszug nach Wien. Nach Kriegsende wurde ihrer Familie das österreichische Heimatrecht verwehrt und sie musste nach Galizien zurückkehren. R. K. war auf dem Weg eine erfolgreiche anerkannte polni- sche Schriftstellerin zu werden. Von ihrem Mann unterstützt, begann sie auch jiddisch zu schreiben. Sie veröffentlichte 1918 zwei polnische Romane in Zeitungen, verfasste Beiträge für den „Yiddishen Literarishen Kalendar“, schrieb Kurzgeschichten und war Mitarbeite- rin des Lemberger „Tagblattes“. Nach der deutschen Invasion in Polen 1939 versuchte die Familie Korn in die USA zu fliehen, schaffte es aber aufgrund der Molotov-Ribbentrop Teilung Polens nur bis Ostpolen. Im Juni 1941 besuchte R. K. ihre Tochter in Lwów und ließ ihren Mann in Przemyśl zurück. Die Stadt wurde innerhalb von wenigen Stunden von den Deutschen eingenommen und R. K. sah ihren Mann nie wieder. Während der Bombar- dierung von Lwów gelang R. K. und ihrer Tochter die Flucht in die Sowjetunion, wo sie bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges blieben. R. K. kehrte zunächst nach Polen zurück. Eine Einladung des P. E. N.-Clubs in Stockholm nutzte sie, um über den schwedischen Prinzen, der auch Schriftführer und Sekretär der Schriftstellervereinigung war, für sich und andere Autoren Visa zu besorgen. Sie lebte bis 1948 in Schweden, emigrierte schließlich nach Ka- nada (Montreal) und wurde eine wichtige Vertreterin der kanadisch-jiddischen Literatur. Mitglsch.: Mitglied des Lemberger Literatenkreis Zuschtejer. W.: „Dorf. Gedichtband“ (1928), „Roiter Mon“ (1937) L.: ÖNB 2002, http://www.rachelkorn.com/, http://www.yiddishbookcenter.org/ Korn Theresia; Bäuerin, Arbeiterin und Gegnerin des NS-Regimes Geb. Wolkersdorf, NÖ, 11. 4. 1903 Th. K., genannt Resi, kam 1903 in Wolkersdorf (Niederösterreich) zur Welt, absolvierte die Volksschule und war dann am Hof des Vaters tätig. Später war sie als Maschinenarbeiterin tätig, weitere Quellen sprechen von Dienstbotin und Hausgehilfin. Bereits im Herbst 1938 wurde Th. K. verhaftet, weil sie mit dem Ortsbauernführer von Schönau (Johann Weber) in Streit geraten war und gesagt hatte, sie „würde ihr Leben dafür geben, wenn sie Adolf Hitler erwischen würde“. Es gelang, einen Gestapomann zu bestechen, sodass sie kurze Zeit später wieder freikam. Die 7.000 RM Bestechungsgeld wurden ihr von Herrn Wetreich, ihrem jüdischen Lebensgefährten, zur Verfügung gestellt. Th. K. übersiedelte nach Wien und wurde achtmal von der Gestapo verhört, ehe sie am 18. Februar 1943 erneut verhaftet wurde, weil sie die Verbindung zu ihrem Lebensgefährten aufrecht erhielt und diesen vor der Deportation zu retten versuchte. Im Schutzhaftbefehl für Th. K. klingt das so: „Sie gefährdet nach dem Ergebnis der staatspolizeilichen Feststellungen durch ihr Verhalten den Bestand und die Sicherheit des Volkes und Staates, indem sie dadurch, dass sie ungeachtet staats- polizeilicher Verwarnung das Verhältnis mit dem Juden Wetreich fortsetzt und ihm bei der Verbergung vor der Evakuierung Beihilfe leistet, Maßnahmen des Staates sabotiert und erhebliche Unruhe und Erregung in weite Kreise der Bevölkerung trägt.“ Zudem trat Th. K. offen für die Sozialdemokratie ein. Die Folge war eine Überstellung ins Konzentrationslager
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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