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Kraichel1774
Ausz.: 1949 Filmpreis von Locarno, Kritikerpreis, Sascha-Kolowrat-Wanderpokal 1952 für
„Weibsteufel“; 1961 Bundesfilmpreis (Filmband in Gold), 1964 und 1983 Kainz-Medaille
(erstmals zweifache Verleihung), 1965 Goldener Bambi, 1966 Großer Hersfeld-Preis, 1973
Goldener Rathausmann Wien, 1980 Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes
Wirken im deutschen Film, 1983 Großes Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesre-
publik Deutschland.
Qu.: Munzinger Archiv, Tagblattarchiv, Burgtheater, Pressebüro/Theaterarchiv; Theater in
der Josefstadt/Theaterarchiv.
W.: „Ich bin fast immer angekommen. Erinnerungen“ (1998)
Filme u. a.: „Lumpazivagabundus“ (1936), „Serenade“ (1937), „Der Postmeister“ (1940), „Ko-
mödianten“ (1941), „Der Weibsteufel“ (1951), „Liebe am Scheideweg“ (1955), „Das Glas Was-
ser“ (1960)
L.: BLÖF, Prominenz der Republik Österreich 1962, Wikipedia, www.aeiou.at, Thomas Stae-
deli: Portrait der Schauspielerin Hilde Krahl: http://www.cyranos.ch/, http://www.wissen.de/
Kraichel Maria, geb. Trilety, auch Triletty, verh. Brunner; Beamtin und Gemeinderätin
Geb. Baden, NÖ, 3. 5. 1878
Gest. Wien, 26. 11. 1954
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Andreas Trilety, Wagnermeister, aus Baden; Mutter:
Josefa Trilety, geb. von Trumau.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. Ehe mit Ludwig Brunner, verwitwet; erneute Heirat mit
Kraichel.
Ausbildungen: Sie besuchte die Volks- und Bürgerschule in Baden und bildete sich an der
zweijährigen höheren Fortbildungsschule und Handelsschule in Wien weiter.
Laufbahn: M. K. wuchs in Baden auf und war in erster Ehe mit dem Bäckergehilfen Ludwig
Brunner verheiratet, der ebenfalls im Badener Gemeinderat vertreten war. In der Badener
Zeitung vom 27. November 1918 finden sich folgende Zeilen: „Herr Ludwig Brunner ver-
zichtete auf die auf ihn erfolgte Wahl zum 6. Gemeinderat, da es der Wunsch der Partei ist,
eine Frau in den Gemeinderat zu entsenden, nach der gesetzlichen Vorschrift aber eine nahe
Verwandschaft in dieser Körperschaft nicht statthaft ist, weshalb die Wahl seiner Gattin, Frau
Maria Brunner, erfolgte.“ Am 25. 11. 1918 zog sodann als erste Frau M. K. als sozialdemo-
kratische Gemeinderätin im Badener Rathaus ein, noch bevor das Wahlrecht für Frauen mit
dem 18. 12. 1918 in Kraft trat. Im Protokoll über die vertrauliche Gemeindeausschuss-Sit-
zung vom 16. Dezember 1918 unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Dr. Franz Trenner wird
M. K. erstmals als Gemeinderätin angeführt. M. K. setzte sich für die Situation der Arbeiter
ein, insbesondere deren Kinder und ihre Versorgung, sowie eine Verbesserung ihrer Wohn-
situation. Sie wies auch auf die untragbaren Zustände in den Notwohnungen in den Ba-
racken des Kriegsspitals hin, wo bedürftige Personen und Familien untergebracht worden
waren. Durch die Armut waren viele Frauen auf den Arbeitsmarkt gedrängt und suchten ihre
Familien zu unterstützen. M. K. versuchte Arbeitsplätze für sie aufzutun und kämpfte für eine
gerechte Entlohnung. Sie strengte auch eine Spendenaktion an um Arbeitslose unterstützen
zu können. Sie forderte die wohlhabenden Bürger Badens auf sich daran zu beteiligen und
appellierte an ihre moralische Verpflichtung. M. K. baute ihre politische Karriere aus und ver-
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika