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Krall1780
1943 selbst erhängt haben soll, wurde K. K. am 11. Dezember 1943 hingerichtet. Ihr Name
und der ihres Mannes finden sich am 1996 errichteten Denkmal am Trofaiacher Friedhof
sowie auf der Gedenktafel im ehemaligen Hinrichtungsraum des Grazer Landesgerichts.
Mitglsch.: Mitglied der Österreichischen Freiheitsfront (ÖFF).
L.: Brauneis 1974, Cäsar/Halbrainer 2007
Krall Mary, Maria Theresia; Komponistin, Schriftstellerin und Schauspielerin
Geb. Wien, 14. 12. 1869 (1870)
Gest. Wien, 14. 12. 1945
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Johann B. Krall (1842 –1900), Journalist; Mutter: Anna,
geb. Krutschak (1837–1898).
LebenspartnerInnen, Kinder: Tochter: Wilhelmine Krall (* 1905), Justizangestellte.
Laufbahn: M. K. war als Komponistin, Schriftstellerin und Schauspielerin tätig. Sie war
Mitglied des Burgtheaters. Verschiedene ihrer Kompositionen, vorzugsweise Wienerlieder
und Couplets, wurden u. a. durch die RAVAG ausgestrahlt.
Ausz.: Österreichische silberne Verdienstmedaille.
L.: Marx/Haas 2001
Kramer Edith, verh. Lunet, Decknamen: Renée Hubert, Irène, Rigonnier; Widerstands-
kämpferin
Geb. Wien, 17. 6. 1921
E. K. wurde 1921 als Tochter des Rechtsanwalts Siegfried Kramer (1884 –1932) und Therese,
geb. Blau (1888 – ?), in Wien geboren. Gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Tante flüch-
tete sie 1939 vor rassistischer Verfolgung nach Belgien. In Antwerpen organisierte sie einen
Kindergarten, der von Kindern belgischer jüdischer Familien und von Flüchtlingskindern
besucht wurde. Über die Wiener Emigranten Franz Lederer und Karl Fischer fand die
bislang nicht politisch tätige junge Frau Anschluss an die linksradikale Gruppe „Revolu-
tionäre Kommunisten“ (RK). Nach kurzfristiger Internierung in einem Lager in Flandern
gelang es E. und Therese Kramer im Frühjahr 1941, in die unbesetzte Zone Frankreichs zu
fliehen. Gemeinsam mit anderen Mitgliedern der RK (u. a. Georg Scheuer und Melanie
Berger) lebten sie in einem Bauernhaus am Stadtrand von Montauban. Die Gruppe stellte
ein Bulletin her, in dem sie internationalistische Positionen vertrat und das unter den öster-
reichischen Emigranten zur Verteilung gelangte. Nach ihrer Übersiedlung nach Valence sur
Rhône richtete E. K. eine illegale Druckerei zur Herstellung von Zeitungen und Flugschrif-
ten ein. Getarnt als Elsässerin leistete sie antifaschistische Propaganda unter den Soldaten
der deutschen Wehrmacht. Während eines solchen Einsatzes wurde sie am 28. August 1943
von der Gestapo verhaftet und ins Gefängnis Fort Montluc in Lyon gebracht. Ein Angebot,
als Konfidentin zu arbeiten, schlug sie aus. Schließlich simulierte sie eine Blinddarment-
zündung und wurde ins Gefängnisspital überstellt. Unterstützt von einem französischen
Arzt, der sie operierte und die Wundheilung künstlich verzögerte, gelang es ihr, mit der
Résistance Kontakt aufzunehmen. Am 22. Dezember wurde sie nach zwei missglückten
Versuchen von einem gaullistischen Kommando befreit. Fortan arbeitete sie für die F. F. I.
(Forces Françaises de l’Intérieur, Dachverband der bewaffneten Gruppen der Résistance)
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika