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Kuhn1836
rinnen Europas, illustrierte mehr als 100 Kinderbilderbücher. Sie illustrierte vorwiegend in
Aquarell und Feder, früher auch mit Hilfe des Kupferstichs. Sie gestaltete auch Kinderspiel-
karten, Spiele und Quartette für die Wiener Spielkartenfabrik F. Piatnik & Söhne, sowie
Kalender, Glückwunschbillets und Weihnachtskarten. Lebt seit 1995 in Baden bei Wien,
schuf mehr als 100 Aquarellporträts der 600 Rosensorten des Rosariums, wobei das Rosen-
malen eine ihrer besonderen Fähigkeiten war. Ihr Mann unterstützte sie in der Entfaltung
ihrer künstlerischen Talente indem er ihr in bürokratischen Angelegenheiten zur Seite stand
und vertrat sie auch nach außen, damit seine Frau in der Branche als weibliche Künstlerin
nicht ausgebeutet werde. Er sorgte auch dafür Werke seiner Frau in einer privaten Samm-
lung zusammenzuhalten, da F. K. dazu neigte ihre Verlagsmuster großzügig zu verschenken.
Bis heute gelten F. K. und Peter Paul Prinz als die Wunderwelt-Granden und ihre Bücher
sind tatsächlich bis heute in vielen Kinderzimmern zu finden.
W. u. a.: Illustrationen für: „Zehn kleine Negerlein“ (1965), „Die schönsten Grimms Mär-
chen“ (1973), „Die Zwergenschule“ (1971), „Sandmännchen erzählt“ (1982), „Geschichten
vor dem Schlafengehen“ (1982), „Ein lustiger Tag“ (2004)
L.: Wunderwelt 2008, http://www.noen.at/redaktion/stolznoe/, www.wunderwelt.atspace.
com
Kuhn Hildegard; Bibliothekarin, Buchrestauratorin und Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 11. 10. 1922
Gest. Wien, 1993
H. K. wurde am 11. Oktober 1922 als Tochter einer kinderreichen Familie in Wien ge-
boren. Nach dem Besuch des Gymnasiums wurde sie zur Deutschen Reichsbahn dienst-
verpflichtet. Sie gehörte der Pfarrjugend der Pfarre Altlerchenfeld im 7. Wiener Gemein-
debezirk an. Dort lernte sie im Winter 1942/43 den deutschen Pfarrer Gottfried Keller
kennen, der sie mit seinem Landsmann Leutnant Otto Fuchs bekannt machte. Fuchs
scharte eine Gruppe von jungen Leuten um sich, die sich „Liga junger katholischer Deut-
scher, Kampfbund für christlichen Glauben und deutsche Art“ nannte. Obgleich dem
Nationalsozialismus gegenüber ablehnend eingestellt, verfolgte die Gruppe keine unmit-
telbar politischen Ziele, sondern strebte eine christliche Lebensführung im kleinen Kreis
an. Man traf in Privatwohnungen zusammen, um zu beten, zu singen und die kirchlichen
Feste zu feiern. Während eines gemeinsamen Ausflugs wurde die Gruppe von der Ge-
stapo perlustriert. Am 27. Oktober 1943 wurde H. K. in ihrer Wohnung verhaftet. Sie
wurde von der Gestapo etwa zwei Monate lang täglich verhört und im Wiener Landes-
gericht inhaftiert. Im September 1944 wurde sie aufgrund eines erpressten Geständnis-
ses einer Angehörigen ihrer Gruppe wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt, zu
einer Verurteilung kam es jedoch nicht mehr. Während der Evakuierung der politischen
Gefangenen des Gefängnisses Schiffamtsgasse im April 1945 gelang H. K. die Flucht.
Die letzten Kriegstage verbrachte sie mit ihrer Familie auf dem Land. 1945 trat sie in die
österreichische Nationalbibliothek ein, wo sie als Bibliothekarin tätig war. 1948 war sie
führend am Aufbau einer Restaurierwerkstätte im Rahmen der Handschriftensammlung
beteiligt. 1951 absolvierte sie eine Ausbildung zur Restauratorin an der Bibliothèque Na-
tionale in Paris. In den sechziger Jahren etablierte sich unter Mitwirkung von H. K. die
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika