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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Seite - 1850 -
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Kunigunde | K 1849 Friedrich endlich bereit, seine Tochter und Enkelkinder wieder zu sehen. Im Spätherbst desselben Jahres reist K. mit ihren drei Töchtern zur endgültigen Aussöhnung nach Linz. K. ist nun so eine Art Bindeglied zwischen Habsburgern und Wittelsbachern. An der Seite Alberts öffnet sie Bayern dem Humanismus und der Renaissance. Das Paar ist für seine Büchersammlung berühmt und lässt die Söhne vom bayrischen Geschichtsschreiber Aven- tin unterrichten. In ihrer Funktion als Fürstin nimmt K. aktiv am öffentlichen Leben teil; sie bemüht sich v. a. als Fürsprecherin Hilfesuchender vor ihrem Bruder Maximilian. In den meisten Fällen ist sie damit erfolgreich, in den Fällen jedoch, wo K. bei ihrem Bruder Einfluss in politischen Fragen zu erlangen sucht, bleibt sie erfolglos (Landshuter Erbfolge- krieg, Augsburger Bischofsstelle). Sie kommt ihren repräsentativen Pflichten nach, ist bei hohem Besuch und bei Festen an der Seite ihres Gatten; ebenso erfüllt sie ihre religiösen Pflichten und tritt als Stifterin hervor (Flügelaltar für die Münchner Frauenkirche 1492). Im Jahre 1506 erlässt Albrecht das Primogeniturgesetz, das ein Ende der Erbteilungen und den erstgeborenen Sohn als alleinigen Erben vorsieht, um die neue Einheit Bayerns zu wah- ren. Daraufhin entbrennt ein Erbstreit zwischen den beiden Söhnen Ludwig und Wilhelm. Als Albrecht kaum zwei Jahre nach dem Erlass stirbt, verteilt K. ihre Habe, um den Rest ihres Lebens zurückgezogen im Püttrichkloster zu verbringen. Aus dem Kloster noch setzt sie sich energisch und beharrlich gegen zahlreiche Widerstände für die Rechte Ludwigs ein. Gemeinsam mit dem für ihren minderjährigen Sohn Wilhelm eingesetzten Regent- schaftsrat, mit ihrem Bruder Maximilian sowie mit der Unterstützung der Stände erwirkt sie schließlich die Abschaffung des Primogeniturgesetzes. Auf diese Weise kann sie die Ansprüche des allgemein beliebteren Ludwig schützen, welcher 1514 die Mitregentschaft und eine dem Bruder Wilhelm gegenüber gleichberechtigte Erbschaft erlangt. Diese Epi- sode zeichnet K. als standesbewusste Kaisertochter, die lieber eine erneute Teilung Bayerns riskiert, als einen ihrer Söhne als Grafen degradiert zu sehen. Sie stellt sich auch hinter ihre Tochter Sabine und verteidigt deren Ansprüche, als die Ehe mit Herzog Ulrich von Würt- temberg scheitert. Sie wurde nach ihrem Tod im Münchner Dom beigesetzt. L.: Graf 2000, Hamann 2001, Heyrenbach 1778, Mayrhofer 1836, Wurzbach 1860, Wiki- pedia Kunigunde; erste Äbtissin von Göß Geb. ? Gest. an einem 28. September eines unbekannten Jahres nach 1027 Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Pfalzgraf Aribo I. von Bayern (†1000/01); Mutter: Adala, Tochter des Pfalzgrafen Hartwig I. von Bayern und Gewaltboten in Karantanien († ca. 985) und der Wichburg, aus der bayerischen Herzogsfamilie der Luitpoldinger, Mit- begründerin von Sankt Georgen am Längsee. Geschwister: Wichburg, vermutlich früh verstorben, Hartwig II. Pfalzgraf in Bayern († 1027), Wichburg, vielleicht Äbtissin von Altmünster in Mainz, Aribo, Erzbischof von Mainz und Mitbegründer von Göß († 1031), Chadalhoch, Graf im Isengau († um 1030), Hildburg, verheiratet mit Arnold I., Graf an der Traun (von Wels und Lambach) († um 1020); Halbbruder aus der zweiten Ehe ihrer Mutter mit Engelbert, dem Grafen im Chiemgau, aus der Sippe der Sighardinger: Graf Sighard († 1044), verheiratet mit Bilehilt (Philhilde), deren Herkunft von Graf Friedrich I., einem
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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