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Lafite1890
(zuständig für Musikangelegenheiten). Nebenberuflich war er Musikkritiker beim „Neuen
Österreich“. Er gründete die „Österr. Musikzeitschrift ÖMZ“, die erstmals am 1. 1. 1946
erschien. Das Ehepaar hatte zwei Kinder: die Tochter Marion (geb. 1947, verehel. Die-
derichs-Lafite), die später den Verlag und die ÖMZ weiterführte, und den Sohn Wolfgang
(geb. 1949, Rechtsanwalt).
Freundschaften: Zu den ihr nahestehenden Persönlichkeiten zählten vor allem Erik Werba,
Rudolf Gamsjäger, Dolf Lindner und Walter Szmolyan, der mit ihr gemeinsam die Rettung
des Schönberg-Hauses erreichte, sowie ihre Trauzeugen Franz Stoß, dessen Sekretärin sie
war, und Hermann Juch, Direktor der Volksoper, ein Schulkollege ihres Mannes aus dem
Schottengymnasium.
Ausbildungen: E. L. legte 1937 die Matura ab. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ver-
hinderte die Absolvierung eines Studiums. In die HerausgeberInnen- und Verlagstätigkeit
arbeitete sie sich in der Praxis ein.
Laufbahn: Während des Zweiten Weltkrieges war E. L. in der Abteilung Einkauf der
Schöller-Bleckmann-Stahlwerke in Wien tätig. Dann war sie Sekretärin von Franz Stoß,
damals Direktor des Burgtheaters. Mit der Heirat endete zunächst ihre Berufstätigkeit.
Nach dem Tod des Gatten führte sie die ÖMZ weiter; dieser hatte sich von Anfang an
für Musik der Gegenwart eingesetzt, wobei die Wiener Schule und Komponisten, die im
Exil waren, einen Schwerpunkt bildeten. Es folgte die Herausgabe von Sonderheften (z. B.
1955 zur Staatsoper, 1956 zum Mozartjahr). Da im Zuge der Arbeit an der Zeitschrift der
Wunsch nach vertiefender Dokumentation in Form von Monographien entstand, wurde
die Buchreihe „Komponisten des 20. Jahrhunderts“ (heute „Komponisten unserer Zeit“)
gegründet. 1962 reichte E. L. um eine Verlagskonzession ein; die ersten Bücher erschienen
1964: Band 1 zu Joseph Marx, Band 2 zu Egon Wellesz und Band 3 zu Johann Nepomuk
David. Die Doppelbelastung durch Beruf, Haushalt und Kinderbetreuung bewältigte sie mit
Hilfe ihrer Eltern, mit denen sie weiterhin zusammenlebte. Ab Mitte der Achtzigerjahre
zog sie sich allmählich aus dem Verlag zurück, dessen Führung ihre Tochter schrittweise
übernahm: Marion Diederichs-Lafite hatte schon während ihres Studiums im Verlag mit-
geholfen, ab 1980 Zeitschrift und Verlag inhaltlich mitbestimmt und übernahm 1986 die
Zeitschrift als Firma. 1990 kehrte sie mit ihrem Mann aus Deutschland, wo beide in Kassel
und Wilhelmshaven tätig gewesen waren, nach Wien zurück, wurde Leiterin des Verlages
und verantwortliche Herausgeberin der ÖMZ; die ständige Mitarbeit ihres Mannes erfolg-
te ab Mitte der Neunzigerjahre. E. L. starb am 16. 10. 2007 und wurde am Heiligenstädter
Friedhof (19. Wiener Bezirk) bestattet.
Ausz., Mitglsch.: Verleihung des Titels „Professor“ 1970; Ehrenkreuz für Wissenschaft und
Kunst 1998; Vorstandsmitglied der Wiener Beethovengesellschaft sowie der Arnold Schön-
berg Center Privatstiftung; „Elisabeth-Lafite-Raum“ des Mödlinger Schönberg-Hauses;
Ehrenmitglied der Mozartgemeinde 1988.
Qu.: Mündl. Auskünfte von E. L. und ihrer Tochter Marion Diederichs-Lafite.
L.: http://de.wikipedia.org./wiki/Elisabeth_Lafite, Stumpf-Fischer 2001
Edith Stumpf-Fischer
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika