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Lang | L 1901
Heinz (1911–2002), Physiker, Philosoph und Kybernetiker; Erika (* 1918); Ulrich „Uzzi“
(1930 –1995). An „Uzzi“ Förster, der 1947 als Klarinettist die erste Wiener Jazzband grün-
dete, erinnert das von ihm gegründete Lokal „Uzzis Club Einhorn“.
Ausbildungen: Besuchte das Lyzeum für Frauen und Mädchen. Anschließend studierte
sie von 1907 bis 1910 an der Kunstgewerbeschule des k. k. Österreichischen Museums für
Kunst und Industrie, vorerst als ordentliche Schülerin der Allgemeinen Abteilung bei Prof.
Willibald Schulmeister. Später besuchte sie als Hospitantin die Fachschule für Zeichnen
und Malen bei Prof. Bertold Löffler und die Allgemeine Abteilung bei Prof. Oskar Strnad.
Laufbahn: Kam durch ihren Bruder, der die Kunstgewerbeschule besuchte, mit Oskar Ko-
koschka in Kontakt. In seinem ersten geschlossenen graphischen Werk, dem Märchenbuch
„Die träumenden Knaben“ – nach Kokoschka ein „Bericht in Wort und Bild über meinen
damaligen Seelenzustand“, 1908 im Verlag der „Wiener Werkstätte“ publiziert
– findet sich
das Mädchen Li („Das Mädchen Li und Ich“
– Siebenter Traum, Farblithographie).
L. L. entwarf sich ihre Kleider selbst, war sportlich begabt und widmete sich neben dem
Bergsteigen und Skilaufen dem damals in Wien modern gewordenen Ausdruckstanz. Ihr
Bruder Erwin verkehrte seit 1905 mit der Tänzerin Grete Wiesenthal (1885 –1970), die ihn
1910 heiratete. Gemeinsam traten die Geschwister Lang und die junge Tänzerin in einigen
Stücken auf, die bei Festen der Kunstgewerbeschule aufgeführt wurden.
1910 verließ L. L. die Kunstgewerbeschule, am 22. Februar 1911 heiratete sie den um vier-
zehn Jahre älteren Emil von Förster (1877–1944), den jüngsten Sohn des Ringstraßenarchi-
tekten Emil von Förster. Doch noch in späteren Jahren schwärmte L. von einem Heiratsan-
trag, den ihr Kokoschka gemacht hatte. Und auch Kokoschka erinnerte sich als alter Mann
an das Mädchen Li. Auf einem Exlibris-Entwurf von 1909 vermerkte er 1970: „Das Gesicht
ist auch hier Lilith, die ich sehr liebte“.
L.: http://www.bda.at/text/136/908/10569/ (Bundesdenkmalamt)
Lang Lotte, Lang-Binder, Charlotte; Schauspielerin
Geb. Wien, 11. 1. 1900
Gest. Wien, 13. 2. 1985
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Prof. Dr. A. v. Binder, Sektionschef.
Ausbildungen: LBA, Handelsschule, Gesangsunterricht bei A. Goldberg, Schauspielausbil-
dung bei R. Simons.
Laufbahn: Debütierte 1925 am Linzer Landestheater, wo sie bis 1929 blieb. Nach Einzel-
verträgen in Hamburg, Brünn und München erhielt sie 1932 ein Engagement am Deut-
schen Volkstheater in Wien, spielte am Raimundtheater und der Volksoper. Nach 1945
bis Ende der 1970er Jahre am Theater in der Josefstadt (einziges Ehrenmitglied). Erster
Filmauftritt 1932 in „Zwei vom Südexpress“. Es folgten zahlreiche Filmrollen, später auch
im Fernsehen. L. L. verkörperte auf der Bühne wie im Film zumeist typische Wiener
Frauenfiguren.
Ausz.: Ehrenmedaille in Silber der Stadt Wien 1965, Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof,
2008 Verkehrsflächenbenennung: 1030 Wien, Lotte-Lang-Platz.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Kürschner 1956, Teichl 1951, www.josefstadt.org/, www.aeiou.at
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika