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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Seite - 1905 -
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L | Lang1904 Laufbahn: A. L. stammte aus einer alten Augsburger Patrizierfamilie, die mütterlicherseits mit der Frau Jakob Fuggers des Reichen († 1525) Sybille Artzt († 1546) verwandt war. Aus der Ehe von Hans Lang und Margarethe Sulzer gingen dreizehn Kinder hervor, von denen zehn das Erwachsenenalter erreichten. Unter ihren Geschwistern ragt ihr Bruder Matthäus Lang durch seine für einen Bürgerlichen seiner Zeit beispiellose Karriere besonders hervor. Protegiert von Herzog Georg dem Reichen von Bayern-Landshut (reg. 1479 –1503) und dem Mainzer Erzbischof Berthold von Henneberg und Erzkanzler des Heiligen Römischen Rei- ches (amt. 1484 –1501), in dessen Diensten er zunächst stand, gelang ihm der Sprung gewis- sermaßen vom Sängerknaben zum Kardinal (1512) und Erzbischof von Salzburg (1519 –1540). Der soziale Aufstieg der „schönen Apollonia“ ist eng mit diesem Bruder, der sich Zeit seines Lebens als Förderer seiner Familie erwiesen hat, verbunden. Als wichtigste Station seiner Laufbahn kann die des Sekretärs König Maximilians I. angesehen werden, die ihm den Weg zum Kardinal und Erzbischof von Salzburg ebnete. Am 29. September 1494 ist er erstmals in der Umgebung des Herrschers nachzuweisen. Schon am 29. August 1498 wird er samt seiner Familie vom Kaiser in den Adelsstand erhoben (von Wellenburg). Maximilian I. hatte im März 1494 Bianca Maria Sforza geheiratet. Auf einer Verpflegsliste des Hofstaates der Königin vom 6. Juli 1494, erscheint auch A. als Hofdame. Sie war eine der schillerndsten Personen im Gefolge der Königin. Der König war ihr sehr gewogen; sie ge- hörte zu jenen Damen, zu deren Ehren Maximilian Turniere abhielt (Freydal, Wien, Kunst- historisches Museum, Kunstkammer, Inv. KK P 5073). Auch wird sie als seine „Favoritin“ gehandelt. Mit Herzog Georg von Bayern-Landshut, Hofmeister und Kriegshauptmann des Königs von 1496–1499, war sie durch ein Liebesverhältnis verbunden. In ihre Funktion als königliche Mätresse trat ihre jüngere Schwester Ottilia (Rieber 1975). A. war es erlaubt, Ge- org in seiner Herberge zu besuchen, mit ihm gemeinsam nahm sie an Ausflügen und Jagden teil. Der Herzog seinerseits verwöhnte sie mit Geschenken. Den adeligen Damen im Frauen- zimmer gleich konnte sie sich einen eigenen Diener leisten. Als die Königin am 8. April 1500 in Augsburg mit ihren Hofdamen einzog, wird A. als die am reichsten geschmückte Hof dame beschrieben. A.s Verbindungen waren auch für die Königin von Vorteil. A. und der Herzog fungierten bei der oftmals unter Geldnöten leidenden Königin als Kreditgeber, und über Matthäus Lang konnte sich Bianca Maria beim König Gehör verschaffen. Matthäus Lang wollte A. gut verheiratet wissen. Im selben Jahr, da A.s Schwester Ottilia in Augsburg am 12. Mai mit dem königlichen Rat Dr. Hans Schad verheiratet worden war, erfolgte auch die Verehelichung A.s. Am 11. September 1503 fand in Innsbruck die prachtvolle Hochzeit mit Graf Julian von Lodron, einem Welschtiroler aus dem Trentino, statt; das dreitägige Fest war eigens für die Zeit des Besuches Erzherzog Philipps (1478 –1506) konzipiert worden. Mat- thäus Lang hat die Hochzeit finanziert und seine Schwester mit einer beacht lichen Mitgift ausgestattet. Die Widerlage des Bräutigams betrug 3.000 Gulden. Am 1. März 1504 wurde dem Ehepaar vom König Schloss und Landgericht Falkenstein, das Landgericht Kirchheim sowie die Maut zu Obervellach in Kärnten verpfändet; A. erwarb von ihrem eigenen Vermö- gen die Pfandherrschaft Bleiburg. Die Ehe hat nicht einmal sieben Jahre gewährt, denn am 2. April 1510 werden der Witwe A. Lodron, die Schlösser und Ämter Bleiburg, Schwarzen- stein und Gutenstein um 2.600 Gulden verpfändet, und durch weitere 6.300 Gulden gelangt sie am 12. August 1512 der Besitzungen ohne Rücklösungstermin.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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