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Langg | L 1913
Langg Helene; Revolutionärin und Pfründerin
Geb. 1770
Gest. 1848
Laufbahn: H. L. war eine von 500 Toten, die zwischen dem 6. und 7. Oktober 1848 während
der Oktoberrevolution bei der Erstürmung des kaiserlichen Zeughauses erschossen wurden.
Sie ist eine von insgesamt 13 toten Frauen, vornehmlich aus den Unterschichten, die nament-
lich bekannt sind und auch Zeugnis geben vom Frauenanteil in diesen Auseinandersetzungen.
L.: Hauch 1990
Langhans Susanna; verh. Neumann; Buchbinderin
Geb. ?
Gest. ?
S. L. war die Ehefrau des Wiener Vorstadtbuchbinders Franz Martin Langhans (1701–
3. 1. 1745) auf der „Dominicaner Pastey“, „Arsenalfreiheitsbuchbinder“ 1739, Vorstadtmeis-
ter. Zwischen ihr und den bürgerlichen Buchbindern kam es zu einem Prozess, weil sie
die Werkstatt ihres Mannes nach seinem Tod 1744 als Witwenbetrieb weiterführen wollte,
die bürgerlichen Buchbinder dies aber nur bei Witwen von Stadtmeistern, nicht aber von
Vorstadtmeistern akzeptierten (Konkurrenzkampf) und daher eine baldige Einstellung ihrer
Arbeit verlangten. Der Magistrat gestattete ihr 1745, noch ein Jahr lang die Profession zu
betreiben, und am 19. 1. 1746 verlängerte er diese Frist „in ansehung ihres Nothstandß und
Kindern“ um weitere sechs Monate. 1747 heiratete sie den Buchbindergesellen Benjamin
Neumann (1714 –1796), worauf die bürgerliche Buchbinderzunft von der kaiserlichen Hof-
kommission angewiesen wurde, diesen als Vorstadtmeister aufzunehmen.
L.: Menzel 1972 Edith Stumpf-Fischer
Langkammer Marianna Margaretha, geb. Kolberg, Ps. Richard Nordmann, R. N., Colbert;
Schauspielerin, Dramatikerin und Schriftstellerin
Geb. Wien, 18. 8. 1866
Gest. Wien, 5. 10. 1922
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Karl Langkammer (1854–1936), Schauspieler,
Theaterfachmann und Dramatiker.
Laufbahn: M. M. L. ging 1885 gemeinsam mit ihrem Mann nach Amerika, wo sie u. a. am
McVickers-Theater in Chicago als 1. Soubrette in Possen und Operetten auftrat und an-
schließend zwei Jahre durch Nordamerika reiste. Wieder in Europa spielte sie 1889/90 im
„Münchner Ensemble“ und anschließend in Kassel. Nach einem Gastspiel in Leipzig lehnte
sie ein Engagement an das Deutsche Volkstheater in Wien ab und widmete sich ab nun
ausschließlich ihrer schriftstellerischen Tätigkeit. Sie wurde Mitarbeiterin des „Wiener Ex-
trablattes“, des „Neuen Wiener Tagblattes“ und der „Neuen Freien Presse“ und machte sich
zuerst als Dramatikerin, später auch als Erzählerin, einen Namen. M. M. L. wurde als Ver-
fasserin sozialkritischer Wiener Sittenstücke geschätzt.
Ausz.: 1904 Bauernfeld-Preis für den „Komtessenroman“.
Qu.: Sammlung Mansfeld, Wien.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika