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Lanz | L 1917
Lanz Katharina; Magd und Tiroler Freiheitskämpferin
Geb. St. Vigil in Enneberg, Tirol, 21. 9. 1771
Gest. Andraz in Buchenstein, Tirol, 8. 7. 1854
Herkunft, Verwandtschaften: Tochter armer ladinischer Pächtersleute.
Laufbahn: K. L. lebte und arbeitete als Magd im Pfarrhof des Dorfes Spinges, über dem
westlichen Pustertal gelegen. 1797 stießen französische Kampfverbände von Oberitalien
kommend gegen Norden vor, da sie über das Inntal nach Wien marschieren wollten. Im
Brixner Talkessel stellten sich ihnen Tiroler Schützen entgegen, und es kam zur blutigen
Schlacht. K. L. kämpfte in der Schlacht von Spinges bei Mühlbach (Südtirol) am 2. April
1797 mit ungewöhnlicher Tapferkeit an der Seite eines Inntaler Schützenaufgebots ge-
gen eine Division der napoleonischen Armee. Der Anführer des Landsturms berichtete:
„Man sah hier unter anderen eine Bauernmagd aus Spinges, die mit zusammengegürte-
tem Unterkleide und fliegenden Haaren auf der Friedhofsmauer stehend die anstürmen-
den Feinde mit ihrer kräftig geführten Heugabel hinunterstieß.“ Danach kehrte sie in
ihre Heimat zurück und war etliche Jahrzehnte als Wirtschafterin tätig. Etwa ab 1870
wurde sie zur Symbolfigur des Freiheitskampfes der Tiroler in den Franzosenkriegen
(Koalitionskriege).
Ausz.: 1882 Gedenktafeln an der Friedhofsmauer in St. Virgil und an ihrem angeblichen
Geburtshaus, 1897 Gedenktafel an der Pfarrkirche von Spinges, 1912 Bronzefigur auf dem
Friedhof in Pieve, wo sie begraben ist.
L.: Clementi 2000, Granichstaedten-Cerva 1923, Kolb 1957, ÖBL, Stock 1881, Der
Schlern, Jg. 22, 1948, S. 181 ff., Jg. 23, 1949, S. 505 ff., NFP 17. 1. 1904, Neue Tiroler Stim-
men, 23. 8. 1870, Tiroler Heimat, Bd. 9/10, 1936/37, S. 160 ff., Bd. 12, 1948, S. 155 ff., Tiroler
Nachrichten, 3. 7. 1954, 28. 9. 1964, www.aeiou.at, www.schuetzen.com/
Lanz Magdalena; Revolutionärin
Geb. ?
Gest. 1848
Laufbahn: M. L. war eine von 500 Toten, die nach dem 7. Oktober 1848 während der Ok-
toberrevolution bei der Erstürmung des kaiserlichen Zeughauses verletzt wurden und im
Spital an den Folgen einer Schusswunde gestorben sind. Sie ist eine von insgesamt 13 toten
Frauen, vornehmlich aus den Unterschichten, die namentlich bekannt sind und auch Zeug-
nis geben vom Frauenanteil in diesen Auseinandersetzungen.
L.: Hauch 1848
Lanzer Wanda; Journalistin, Herausgeberin und Bibliothekarin
Geb. Wien, 25. 5. 1896
Gest. Wien, 7. 11. 1980
W. L. wurde am 25. Mai 1896 als Wanda Janina Landau in Wien geboren. Ihr Vater war der
Rechtsanwalt Max Landau. Der Mädchenname ihrer Mutter Helene Landau war Gum-
plowicz. Beide Elternteile waren polnische Emigranten, die einander in Wien kennenge-
lernt hatten. Außer der Tochter W. hatten die Landaus noch zwei Söhne, die 1906 und
1907 geboren wurden, beide starben im Kindesalter. W. L. besuchte in Wien die Volks- und
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika