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Lehmann1942
LebenspartnerInnen, Kinder: 1. verheiratet mit Rechtsanwalt Sokal; 2. verheiratet mit Dr.
Theodor Legradi, Chemiker und Pharmazeut, Direktor der Dr. Wander Gesellschaft; zwei
Söhne, eine Tochter, drei Enkel.
Ausbildungen: Mädchenlyzeum in Znaim, Studium der Staatswissenschaften und Natio-
nalökonomie, 1926 Dr.rer.pol., 1936 Dr.iur.
Laufbahn: Juristin, geschäftsführende Leiterin des österr. Büros für Ost-West-Handel. In
der Widerstandsgruppe „Maier-Messner“, einer Gruppe von Intellektuellen mit unter-
schiedlichen politischen Anschauungen, tätig. Um mit den alliierten Geheimdiensten
Kontakt aufzunehmen reiste H. L. 1942 mit einer geheimen Botschaft der Gruppe, einem
elfseitigen Memorandum, das sie auswendig gelernt hatte, in die Schweiz. Dort wurde es
niedergeschrieben und weitergeleitet. Das Memorandum bekundete die Bereitschaft des
österreichischen Widerstandes, mit den Alliierten zusammenzuarbeiten und enthielt eine
Beschreibung der österreichischen Verhältnisse. Es war die Absicht, die alliierten Streitkräf-
te durch Sabotage der Rüstung und durch Nachrichtendienst zu stärken. 1944 wurde die
Gruppe „Maier-Messner“ durch Einschleusung eines Spitzels zerschlagen. Am 28. März
wurde Heinrich Maier – katholischer Theologe und Kaplan der Pfarre Wien-Gersthof – in
der Kirche der Pfarre Gersthof festgenommen, in das Gestapo-Quartier am Morzinplatz
überstellt und am 29. März erkennungsdienstlich erfaßt. Der Gruppe wurde zur Last gelegt,
„Verbindung zum feindlichen Ausland aufgenommen“ und „Lagepläne deutscher Rüstungs-
werke ins Ausland verraten zu haben, um Luftangriffe der Feinde auf deutsche Rüstungs-
betriebe herbeizuführen“. Heinrich Maier wurde am 22. März 1945 im Landesgericht Wien
hingerichtet. H. L. wurde am 4. April 1944 gem. m. Theodor Legradi verhaftet. Nach einer
simulierten Blinddarmentzündung gelang ihr die Flucht aus dem AKH. Sie lebte bis Ende
1945 als „U-Boot“. Nach 1945 war H. L. u. a. im Bund demokratischer Frauen und in der
österr. Friedensbewegung aktiv.
Ausz.: Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich, zweimal Ehrenzeichen der TSSR.
Qu.: H. L.: Bericht über die Widerstandsgruppe Legradi-Sokal-Dr. Messner-Andreas Ho-
fer u.a. DÖW 1553, Datenbank „Nicht mehr anonym. Theodor Legradi“. DÖW.
W.: „Gem. m. Edmund Rudolf Fiala: Handbuch des österreichischen Osthandels. Österrei-
chisches Büro für den Ost-West-Handel“ (1962), „Und auf den Spuren Marco Polos. Kleine
Geschichte des österreichischen Osthandels“ (1986), „Das andere Wien. Erlebtes aus den
Jahren 1944/45“ (1989)
L.: BLÖF, Rumpler, Ursula: Heinrich Maier. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchen-
lexikon Bd. XXVII (2007) Sp. 885–899: www.bautz.de/bbkl
Lehmann Charlotte; Malerin
Geb. Wien, 30. 4. 1861
Gest. ?
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Moritz Lehmann; Mutter: Katharina.
Ausbildungen: Schülerin von Fr. Schilcher und Fr. Pitner.
Laufbahn: Stellte ab 1887 im Wiener Künstlerhaus Porträts, Studienköpfe und Genrebilder
aus. Das Bild „Wiener Wäschermädel“ (1889) befand sich im Museum von Brünn.
L.: Eisenberg 1891, Keckeis/Olschak 1954 –54, Thieme/Becker 1929
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika