Seite - 1965 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Bild der Seite - 1965 -
Text der Seite - 1965 -
L |
Leodolter1964
1950er Jahre kehrte sie nach Deutschland zurück und trat nun auch wieder auf deutschen
Bühnen auf, machte sich aber auch als Filmschauspielerin in Hollywood einen Namen. Für
den Film „Der römische Frühling der Mrs. Stone“ erreichte sie eine Oscar-Nominierung
als beste Nebendarstellerin.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Bakos 1999, Dokumentationsarchiv 1995, Farneth 1999, Kratzer 2001, Kreckel 1985,
Rosteck 1999, Spoto 1990, Trapp/Mittenzwei 1999, Ulrich 2004, Wikipedia, www.aeiou.at
Leodolter Ingrid, geb. Zechner; Ärztin und Bundesministerin
Geb. Wien, 14. 8. 1919
Gest. Wien, 17. 11. 1986
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern Lehrerehepaar; Vater: Dr. Leopold Zechner, lange
Jahre Wiener Stadtschulratspräsident (1946 –1960), lange im Nationalrat, Hofrat; Mut-
ter: Hauptschullehrerin; Familie: gehobene Verhältnisse, „sozialistischer Uradel“, I. L. war
eine „geborene“ Sozialistin; mind. eine (ältere) Schwester: Hildegund Zechner (verheiratet:
Koth
bauer).
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit dem Obersenatsrat Dr. Josef Leodolter, der in
Welthandel promovierte, als Krankenhausreferent der Stadt Wien und anschließend lang-
jährig als wirtschaftlicher Leiter des Kinderspitals tätig war; zwei Söhne: der ältere Sohn
(* 1943), Sepp Leodolter, ist o. Univ.-Prof. für Gynäkologie und Geburtenhilfe; der jüngere
Sohn (* 1949) ist Psychoanalytiker und psychoanalytischer Psychotherapeut, psychoanalyti-
scher Familientherapeut und Facharzt für Psychiatrie und Neurologie.
Ausbildungen: Mädchenrealgymnasium Wien Hietzing, 1937 Matura mit Auszeichnung;
Studium an der Universität Wien; während ihre Schwester Hildegund Zechner während
des Nationalsozialismus aufgrund „rassischer Gründe“ (als sog. „Mischling 2. Grades“) Pro-
blemen bei der Inskription bzw. bei der Studienfortsetzung begegnete, konnte I. L. ihr Stu-
dium abschließen; promovierte 1943 zur Dr.med.
Laufbahn: 1947 Assistenzärztin am AKH in Wien, 1950 Facharztdiplom für interne Me-
dizin; 1951–1958 1. Oberärztin an der medizinischen Abteilung des Allgemeinen Kran-
kenhauses in Wien; seit 1958 Vorständin der Medizinischen Abteilung des Wiener So-
phienspitals (erhielt als erste Frau Österreichs einen Vorstands-/Primariatsposten); 1962 –71
ärztliche Leiterin des Sophienspitals (wiederum als erste Frau in Österreich in einer solchen
Funktion) und Privatpraxis; Spezialgebiet: Magen-Darm.
Die Familie von I. L. war mit der SPÖ „versippt“: die Familie gehörte zum sozialisti-
schen Hochadel; ihre Familie ist mit dem damaligen Justizminister Broda verwandt;
ihre Schwester war mit einem Spitzenmanager der Verstaatlichten Industrie verheiratet.
I. L. war im BSA (Bund sozialdemokratischer Akademiker, Intellektueller und Künstler) or-
ganisiert; seit 1946 SPÖ-Parteimitglied; ab 1969 medizinische Beraterin f. Staatssekretärin
Gertrude Wondrack (die 1971 tödlich verunglückte).
Am 4. 11. 1971 von Kreisky als Ministerin berufen – zunächst ohne Portefeuille (Kabinett
Kreisky II); I. L. war bis dahin politisch nicht aktiv gewesen; im Februar 1972 in das neu
gebildete Ressort für Gesundheit und Umweltschutz als Ministerin bestellt, war in dieser
Funktion beinahe acht Jahre im Amt (bis zum 8. 10. 1979); Mitarbeit am sozialistischen
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika