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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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L | Levetus1974 dem Fehlen jeglichen Exzesses der Ornamentik, feinem Sinn für Proportion, bewunderns- werte Farben und dekorative Effekte.“ L. ist Mitglied im „Verein für Erweiterte Frauenbildung“ zu Wien. Sie setzt sich für das Volksbildungswesen ein. Mit dem Literaturwissenschafter und Kunstmäzen Emil Reich spricht sie über die Grundlagen dieser Bewegung in England und fördert deren Entwick- lung in Österreich. Seit der Gründung der Volksuniversität in Wien leitet sie englische Sprachkurse, lehrt „Japanese women-writers in the 10th century“ und „Elizabeth Barrett Browning“. Dr. Eugenie Schwarzwald unterrichtet Deutsch. 1903 wird im Volksheim am Koflerplatz im Arbeiterviertel Ottakring der „John-Ruskin-Club“ gegründet und Frau L. zur Präsidentin gewählt. Vorbild für den Club ist ein Professor der Kunstgeschichte in Ox- ford, Gründer eines Museums, einer Zeichenschule und Abendschule für Handwerker. 1910 steht im Jahresbericht des Volkskundevereins als Geschenk ein „slowakischer Tonplutzer von Miß A. S. Levetus.“ 1911 stellt sie in der Einleitung zu „Peasant Art in Austria and Hun- gary“ fest: „Gebildete Menschen haben etwas von der Nüchternheit und Zurückhaltung der bäuerlichen Kunst zu lernen.“ Museumsdirektor Michael Haberlandt lobt: „Die rührige Kor- respondentin des ‚Studio‘ für Österreich A. S. Levetus hat die Aufgabe trefflich durchgeführt, in einem Bande alle Länder der österreichischen wie der ungarischen Krone übersichtlich zu behandeln und in einer Folge von 816 Illustrationen ein Bilderbuch ihrer Volkskunst vor uns auszubreiten.“ 1912 erklärt sie der weltweiten Leserschaft, einige der besten Möbel des schottischen Architek ten Mackintosh seien in Wien ausgestellt. In der ungarischen Tageszeitung „Pester Lloyd“ informiert sie 1913 „aus dem Wiener Kunstleben.“ Ihre Aufsätze erscheinen in „Moderne Bau for men“, „Deutsche Kunst und Dekoration“ und „Textile Kunst und Industrie“. Sie hält durch Berichte über Ashbee, Boysen, die Guild of Handicraft und die Birmingham School die Leser der Wiener Musealzeitschrift „Kunst und Kunsthandwerk“ über englische Kunst auf dem Laufenden. Ihre kenntnisreichen Gedanken über die Fortschritte künstlerischer Buchgestaltung seit den Anfängen der Wiener Secession werden im Frühjahr 1914 gedruckt: „Der Moment war der richtige. Die Notwendigkeit von Reformen in allem und jedem, das sich auf Buchherstellung bezog, wurde als Teil des Programms anerkannt, als die allgemeine Frage nach dem Lehren von Kunst 1897 gestellt wurde; aber die Erneuerung der Buchkunst datiert wirklich vom Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts.“ Im Sommer 1914 schreibt sie der Autorin Marie Eugenie delle Grazie zum Geburtstag: „Aus dem Spiegel der Seele erhebt sich unserer Sehnsucht Flügel, unser Verlangen, unser heisser Wunsch, jene Gedanken, die tief in unserem Inneren liegen, anderen zu übertragen.“ Während des Ersten Weltkrieges kann sie ihren Unterricht am Volksheim fortsetzen. Sie wendet sich in der zu Zürich erscheinenden „International Review“ mit einem Aufruf an die Jugend Englands. 1920 gründet sie mit Friedrich Hertz die dem politischen und wirtschaftlichen Wiederaufbau in Zentral- und Osteuropa gewidmete Zeitschrift „Reconstruction“. Sie übersetzt sein Buch mit kritischen Essays über „Moderne Rassentheorien“ für eine in London und New York erscheinende Ausgabe. 1924 veröffentlicht sie eine Monographie über „Frank Brangwyn als Radierer“, die den Meister bewegt, der Albertina sein gesamtes graphisches Werk zu spenden. „Es ist erwähnenswert, daß Brangwyn als Maler und Radierer zuerst ferne von den Küsten seines Heimatlandes England, Anerkennung gefunden hat.“
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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