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Linder | L 1993
Linder Anna, Knecht; Schriftstellerin
Geb. Rankweil, Vbg., 1. 11. 1895
Gest. ?
W.: „Jos Bertsch“ (1933), „St. Fridolin. Legendenspiel“, „Bergblumen. Schauspiel“
L.: Giebisch/Pichler/Vansca 1948
Lindner Margarethe Sr.; Generalleiterin der Caritas Socialis
Geb. Wien, 6. 6. 1901
Gest. Wien, 25. 12. 1989
Laufbahn: M. L. wurde am 26. 6. 1933 von Hildegard Burjan als erste Generalleiterin der
Caritas Socialis vorgeschlagen und von Kardinal Innitzer bestätigt.
L.: Kronthaler 1995
Lindorfer Josefine; Widerstandskämpferin
Geb. ?
Gest. Auschwitz, Deutsches Reich – Generalgouvernement (Oświęcim, Polen), 1942
(1943)
Laufbahn: Gehörte in Hallein einer kommunistischen Widerstandsgruppe an. Unterstützte
die Rote Hilfe. Sie wurde 1942 verhaftet und ins das KZ Auschwitz gebracht, wo sie umkam.
Ausz.: Verkehrsflächenbenennung: Der Platz vor der Mädchenhauptschule Hallein wurde
nach J. L. benannt.
L.: Dokumentationsarchiv 1991, Fein 1975
Lingens Ella, geb. Reiner; Ärztin und Widerstandskämpferin
Geb. Wien, 18. 11. 1908
Gest. Wien, 30. 12. 2002
E. R. wurde 1908 in Wien in eine Familie des gehobenen Mittelstandes geboren. Sie be-
suchte eine Privatschule im ersten Bezirk, wo sie 1926 maturierte. Als Jugendliche schloss
sie sich zunächst der Wandervogelbewegung an, dann den sozialistischen Mittelschülern.
1926 trat sie der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei bei. Sie studierte Jus in Wien und
Zürich und promovierte im Jahr 1931. Da sie als jugoslawische Staatsbürgerin keine Ar-
beitserlaubnis als Juristin bekam, nahm sie das Studium der Medizin auf und studierte in
Wien, München und Marburg. Während der Februarkämpfe 1934 stellte sie ihre Woh-
nung der Redaktion der Arbeiter-Zeitung zur Verfügung, versteckte Literatur der Revolu-
tionären Sozialisten und organisierte deren Verteilung. Nach der Machtergreifung Hitlers
in Deutschland unterstützte sie gemeinsam mit Kurt Lingens, einem Studienkollegen aus
Deutschland, verfolgte deutsche Staatsbürger. Am 7. März 1938 heirateten E. R. und Kurt
Lingens, am 3. August 1939 wurde Sohn Peter Michael geboren.
Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Österreich gewährten E. und Kurt Lin-
gens Verfolgten jüdischer Herkunft Unterschlupf. 1942 bereiteten sie gemeinsam mit Karl
Motesiczky (1904 –1943, in Auschwitz umgekommen), die Flucht einer Gruppe polnischer
Juden in die Schweiz vor. Hierbei wurden sie von einem Angehörigen der JUPO (Juden-
polizei), der ihnen als Fluchthelfer bekannt war, an die Gestapo verraten. Am 13. Oktober
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika