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Liska2002
Qu.: Archiv der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück: Häftlingsdatenbank, Landesarchiv
Steiermark: Opferfürsorgeakte, Sonderbestand Ravensbrück am DÖW: 50.170/51; 50.993/778.
L.: Muchitsch 1966 Brigitte Halbmayr
Liska Hermine, geb. Obweger; Zeugin Jehovas, Predigerin und Gegnerin des NS-Regimes
Geb. 12. 4. 1930
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Johann Obweger, ab 1925 Zeuge Jehovas, kurzzeitig
verhaftet. Mutter: Elisabeth geb. Peitler, ab 1937 Zeugin Jehovas. Brüder: Michael starb
1939 an einem Blinddarmdurchbruch; Johann (Hans) war 1937 wegen Wehrdienstverwei-
gerung im Gefängnis, in Bergwerken zwangsverpflichtet und ab 1945 im KZ Dachau, ein
weiterer Bruder gab seinen Glauben auf und ging zum Militär.
LebenspartnerInnen, Kinder: Heiratete in den 1950er Jahren den Wiener Erich Liska.
Laufbahn: Wuchs in St. Walburgen, Görtschitztal in Kärnten auf, wurde in der Volksschule
wegen der Verweigerung des Hitlergrußes drangsaliert, als 11-jähriges Kind ihren Eltern
weggenommen und in ein nationalsozialistisches Umerziehungsheim gebracht. Man bot ihr
die Möglichkeit, die Hauptschule zu besuchen, zu dieser Zeit eine Auszeichnung für Kinder
eines armen Bauern, sie hätte jedoch der Hitlerjugend beitreten müssen. Ihre Loyalität konn-
te jedoch auch durch die Heimleitung nicht gebrochen werden. Sie weigerte sich standhaft
patrio
tische Lieder zu singen, die Uniform anzuziehen oder den Hitlergruß zu verwenden und
wurde schließlich nach München in ein Kloster gebracht. Bei einem Urlaub bei ihren Eltern
im Jahre 1944 wurde sie getauft und blieb die restliche Zeit der NS-Herrschaft loyal zu ihrer
Religionsgemeinschaft. War bis zu der Geburt ihres ersten Kindes Vollzeitpredigerin.
L.: Malle 2002, Schuster 1998
List Adele; Modistin
Geb. Pottenbrunn, NÖ, 28. 11. 1893
Gest. Wien, 4. 8. 1983
Ausbildung: Lehrzeit in St. Pölten. Zeichen- und Malunterricht an der Kunstgewerbeschule
(Andersen).
Laufbahn: Nach Absolvierung der Lehre drei Jahre in Pariser Modeateliers, 1914 –24 in
Wiener Hutsalons tätig. Ab 1926 selbständig. Erhielt zahlreiche Aufträge von Film- und
Theaterproduzenten. April 1983 Ausstellung an der Hochschule für angewandte Kunst.
Ausz.: 1953 Preis der Stadt Wien für angewandte Kunst.
L.: BLÖF, Czeike 1995, ÖBL
List Rosa, geb. Hutter; Volkskunstsammlerin
Geb. Obergmein, Bayern (Deutschland), 4. 11. 1870
Gest. Altenfelden, OÖ, 21. 5. 1949
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Königlicher Bayrischer Grenzaufseher; Schwester:
Schneiderin.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1895 Heirat mit Josef List, Textilhandlungsreisender aus
Vöcklabruck.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika