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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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Lubnerin | L 2037 Laufbahn: Befreundet mit Margarethe Hilferding. Trat 1903 in die Ärztekammer ein. Hielt Vorträge über „Hygiene des Frauenlebens“ im Frauenverein „Diskutierklub“. 1939 wurde F. L. der akademische Grad aberkannt. Qu.: UA Wien, Matrikeledition Universität Zürich. L.: Niedergelassene Ärztinnen 1910, Feikes 1999, List 2006, Sablik 1968 Lubnerin Theresia; Dienst- und Hütemensch Geb. Weitersfelden bei Freistadt, OÖ, um 1750 Gest. ? Herkunft, Verwandtschaften: Aus der Gegend um Weitersfelden im Mühlviertel, ledig, ka- tholisch, „Pupillin“ der Herrschaft Harrachsthal. Vater: Joseph Lubner, Maurer, von Wei- tersfelden weggegangen, gestorben. Mutter: Clara Lubnerin, Einliegerin im Hafnerhäusl in Weitersfelden, galt als aggressiv. LebenspartnerInnen, Kinder: Von 1781–1783 beim jungen Joseph Wiesinger in Lasberg als Hütemensch und seine Geliebte; Beziehung aber auch mit Anton Pauer, einem Hafner. Kinder: 1784 Geburt der unehelichen Tochter Katharina (die L. ist sich nicht sicher, ob der Wiesinger oder der Pauer der Vater ist), lebt bei Joseph Pister in Weitersfelden in Pflege. Ausbildungen: Mit ca. 12 Jahren in wechselnde Dienste. Laufbahn: Am 3. August 1784 wird der kleine Ort Weitersfelden ein Raub der Flammen. Wie in solchen Fällen üblich, taucht schon kurze Zeit später der Verdacht auf Brandstif- tung auf, der auf die 60-jährige Clara Lubnerin fällt. Sie, die Außenseiterin im Ort, soll die Weitersfeldner Bevölkerung im Zorn bedroht haben. Festgenommen wird zwei Tage später jedoch ihre Tochter, die ca. 30-jährige Th. L. Sie, so gibt eine Magd beim Ploderwaschlbauern, wo Th. arbeitet, an, soll sich seltsam benommen und vom Braten und Brennen geredet ha- ben, unmittelbar bevor der Brand ausbrach. Th. L., die sich unmittelbar nach dem Brand bei einem außerhalb des Ortes wohnenden Hammerschmidt versteckt, versucht sich, als sie die Schergen des Harrachsthaler Gerichts holen kommen, in der Schwarzen Aist zu ertränken. Die wahre Verdächtige, ihre Mutter, ist verschwunden, was die Tochter, die offensichtlich eine enge, wenn auch nicht konfliktfreie Beziehung zu ihrer Mutter hat, aus dem Gleich- gewicht bringt. Th. L. gibt vor dem Freistädter Gericht an, sie habe „ein Köllerl vom Herd genommen und in einen Fetzn gewickelt, es aber dann beim Stadl des Nachbarn fallen lassen“. Schon im Laufe des ersten Verhörs wechselt ihr Gemütszustand ständig. Ist sie im einen Augenblick verständig und von entwaffnender Logik, kann sie im nächsten Moment in Tränen ausbrechen, vor Angst zittern, jammern und schreien bzw. über Schmerzen und Druck klagen. Das Gericht zieht deshalb bald einen Linzer Arzt bei, der sie einem medizinischen Con- stitum unterwirft, einer Art medizinischem Verhör inklusive Anamnese, ein damals ganz modernes Verfahren. Während das Gericht noch nach der verschwundenen, nach wie vor hauptverdächtigen Mutter und nach ZeugInnen sucht, bestätigt der Arzt den Verdacht auf Sinnen Verrückung. Für ihn ist Th. L. seit der Geburt ihres unehelichen Kindes gemütsver- wirrt, außerdem ist sie schon bei einem Bader deswegen in Behandlung gewesen, der sie nach den damaligen medizinischen Erkenntnissen mit Aderlass, Senfpflastern und Anketten traktierte. Th. L. selbst beschreibt die Geburt ihrer Tochter als Beginn des Unglücks, dessent-
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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