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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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M | Margaretha2110 einer Erbvereinbarung vom 27. April 1430 in Bern wurde den Kindern aus der Ehe Thürings und M.s für den Fall, dass der Vater vor der Mutter sterben sollte und die Mutter nicht bei ihren Kindern bleiben wollte auferlegt, dass sie ihr auf ihr Verlangen eine Behausung in Aarau oder Zofingen verschaffen oder ihr 100 Gulden zahlen sollten. Aus der Ehe M.s mit Thüring von Aarburg war eine einzige Tochter Verena († 1451) hervor- gegangen. Verena von Aarberg war verheiratet mit Hans von Baldegg. 1451 musste Thüring von Aarburg seine Herrschaft an seinen Schwiegersohn Hans von Baldegg und dessen Bruder Markwart verkaufen. Die dem Haus Habsburg verpflichteten Baldegger waren den Eidgenos- sen ein Dorn im Auge, sodass Bern 1460 ihre Herrschaft besetzte und die Baldegger vertrieb. Gelegentlich mochte sie auch ihre Verwandten in Maienfeld und Chur besucht haben, d. h. ihre Schwester Verena und deren Ehemann Wolfhart V. von Brandis. Möglicherweise wurde sie auch Bürgerin von Brugg; jedenfalls hat Thüring von Aarburg 1435 das Burgrecht zu Brugg genommen. Es gab aber auch noch andere Anbindungen an die Heimat. So stellte Thüring von Aarburg 1430 einen Vogt, d. h. einen Beamten in leitender Funktion an, der im Alpenrheintal zu Hause war: Reinhart von Werdenberg, Basthart, also einen illegitimen Werdenberger. M. erscheint am 1. Dezember 1415 auf Schloss Werdenberg in einer Urkunde, mit der ihr Schwager Wilhelm V. von Montfort betreffend Alt- und Neuschellenberg erklärt, dass er diese Burgen und Herrschaften unter Vorbehalt des Rückkaufs von seinem Schwiegervater Albrecht III. gekauft habe, dass dieser ein Rückkaufsrecht als gesetzliche Mitgift seinen Töchtern Katharina und M., die beide damals noch unverheiratet waren, übergeben hat. Man darf vermuten, dass M. damals persönlich auf Schloss Werdenberg anwesend gewesen ist. Am 24. Juni 1427 verzichteten M., bezeichnet als Gemahlin des Thüring v. Aarburg, und ihre vier Schwestern auf die Herrschaft Bludenz zugunsten von Erzherzog Friedrich von Österreich, nachdem dieser ihnen den Rest des Kaufschillings von 4.000 Gulden be- zahlt habe. Eine Reihe weiterer Urkunden beziehen sich auf Verfügungen, die M. und ihren Mann Thüring von Aarberg betreffen. Am 26. Juli 1429 gewährte die Stadt Burgdorf den Eheleuten Thüring und M. einen Kredit von 814 Gulden gegen die entsprechenden Gü- terverpfändungen. Am Schluss dieser Urkunde kommt M. selbst zu Wort und verspricht: Ouch verjechen wir Margreth grefein von Werdemberg, dz dieser verkouf beschechen ist mitt únser gunst, wússend vnd guottem willen. Sie bekräftigte das mit ihrem Siegel. Um der Sache noch mehr Kraft zu verleihen, bat sie ihren Neffen Wolfhart VI. von Brandis († 1477), sein Siegel zu dem ihren hinzuzufügen. Diese Anwesenheit des Sohns ihrer Schwester Verena bezeugt einmal mehr das Nahverhältnis der beiden Schwestern M. und Verena. M. v. W. hat ein Siegel hinterlassen, das von ihr in den Jahren 1429 und 1434 verwendet wurde, mit einem Allianzwappensiegel des Aarburger und Heiligenberger Wappenschilds. Die Um- schrift in gotischer Minuskel lautet S. MARGRETE+ GRAEFIN+VON+ WERDENB’G. M. ist vermutlich auf Schloss Rued gestorben und hat in der dortigen Kirche ihre letzte Ruhe- stätte gefunden. Eine am 23. November 1426 kurz nach ihrer Heirat gestiftete Jahrzeit wurde für M. v. W. und ihren Ehemann im Stift Beromünster am 15. März begangen. Angesichts ihres Todes 1443 stiftete M. für sich eine weitere Jahrzeit in Kirchrued. Auch Thüring von Aarburg hat vor seinem Tod 1457 für sich eine weitere Jahrzeitstiftung in Beromünster eingerichtet. L.: Büchler-Mattmann 1976, Burmeister 2009, Krüger 1887, Merz 1901, Roller 1900 –1908, Vanotti 1845/1988, Welti 1971 Karl Heinz Burmeister
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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