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Margarethe2118
Burg Krumau, den Winter in Krems. Nach der Auflösung der Ehe mit Ottokar nannte sich
M. wieder „Romanorum (quondam) regina“, behält jedoch (1264) den Titel einer Herzogin
von Österreich und Steiermark, ducissa Austrie et Stirie, bei. 1262 und 1266 urkundete sie
mit Verweis auf ihren Vater Herzog Leopold VI. als quondam filia Liupoldi illustris ducis
Austrie et Stirie et Romanorum regina. Von M. sind zwei Siegel erhalten: das eine weist sie
als Königin aus (regina Romanorum) (Abb.: Mitis 1954, 72, Nr. 71), dessen Verwendung
sechs Mal, vom 13. Oktober 1246 bis 27. Oktober 1266, bezeugt ist; das andere zeigt sie als
Herzogin von Österreich und Steiermark und Markgräfin von Mähren (Abb.: Mitis 1954,
74, Nr. 72) und fand nachgewiesenermaßen zwei Mal (1260) Verwendung.
In ihrem Testament vom 27. Oktober 1266, zwei Tage vor ihrem Tod, bedachte sie vor allem
die väterliche Stiftung, Zisterzienserkloster Lilienfeld, wo sie ihrem Wunsch gemäß an der
Seite ihres Vaters im Altarraum der Kirche begraben wurde.
L.: Decker-Hauff 1954, Dienst 1990, Hageneder 1967, Hausmann 1974, Heeg-Engelhart
2001, Huber 2007, Karches 2011, Lanc 1983, Lechner 1976, Mitis1954, Molecz 2000, Moss-
ler 1976, Penth 2006, Sauter 2003, Scholz 2005, Thorau 1998, Tobner 1905, Zöllner 1984
Ingrid Roitner
Margarethe von Schwangau; Frau Oswalds von Wolkenstein
Geb. ?
Gest. nach dem 23. Mai 1451
Herkunft, Verwandtschaften: Eltern: Ulrich (II.) von Schwangau und Adelheid Schwelcher.
LebenspartnerInnen, Kinder: Verheiratet mit Oswald von Wolkenstein († 2. August 1445);
Kinder: Oswald „der Jüngere“ († 1498), verheiratet mit Barbara Trautson; Michael, Domherr
in Brixen († 1457); Gotthard († vor Februar 1451); Leo († nach 1467); Friedrich († 1456);
Maria, Klarissin in Brixen, später Äbtissin in Meran († 1457) sowie eine namentlich nicht
bekannte Tochter.
Laufbahn: M. entstammte der aus der Ministerialität der Welfen und Staufer in die Reichs-
ministerialität aufgestiegenen Familie der Herren von Schwangau. Ihr kleines, seit dem
Ende des 13. Jahrhunderts entstandenes, keineswegs geschlossenes, jedoch reichsunmittel-
bares Herrschaftsgebiet am Nordrand der Alpen nahe Füssen, situiert entlang der alten
Handelsstraße vom Vintschgau über den Reschenpass nach Landeck, Imst, Nassenreith und
dem Fernpass nach Augsburg, grenzte im Norden und Osten an die Hofmarken der Klöster
Steingaden, Rottenbuch und Ettal und reichte im Süden auch nach Tirol hinein. Attraktiv
war das kleine Territorium vor allem durch die Ausstattung von diversen Jagd-, Fischerei-,
Geleit-, Zoll-, Gerichts- und Vogteirechten.
Namensgebend für das Geschlecht, das sich im Spätmittelalter in mehrere, zeitweise unterei-
nander ziemlich verfeindeter Linien verzweigt hatte, dürfte eine einfache Turmhügelburg im
Dorf Schwangau nahe der Kirche St. Georg gewesen sein. Im Spätmittelalter waren es vier
bescheidene Burgen (Vesten), die im Besitz der Schwangauer waren: Frauenstein am Ber-
zenkopf, Vorder(hohen)- und Hinter(hohen)schwangau (aufgegangen in Neuschwan
stein)
und ein runder Turm, der Sinwellen-, Simperts- oder Scheiblingsturm, später Schwanstein
(heute Schloss Hohenschwangau). Zu den Vorfahren der Schwangauer zählte auch der Min-
nesänger Hiltbold von Schwangau, der sich häufig in Tirol aufhielt und zum Gefolge des
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika