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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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M | Maria2146 und Gebräuchen nur schwer am Kaiserhof zurecht, sonderte sich ab und ging eigene Wege. Während Napoleons Russlandfeldzug hielt sich M. L. kurze Zeit in Prag auf. Am 15. 4. 1813 wurde ihr die Regentschaft übergeben, um die sie sich, allgemein politisch wenig interessiert, wenig kümmerte. Der ihr beigestellte Regentschaftsrat führte die Geschäfte. Nach Napo- leons Niederlage bei Leipzig und dem Vormarsch der Alliierten nach Frankreich blieb M. L. bis zum 29. 3. 1814 in Paris, zog sich dann nach Blois und Orléans zurück. Nach Napoleons Abdankung am 12. 4. 1814 strebte sie die Rückkehr nach Österreich an. Das Zusammentref- fen mit ihrem Vater fand in Rambouillet statt, von wo sie mit ihrem Sohn am 29. 4. unter Begleitschutz des Generals Graf A. Neipperg nach Wien reiste, das ihr einen triumphalen Empfang bereitete. Am 19. 2. 1815 richtete M. L. einen feierlichen Protest an den Wiener Kongress gegen die Wiedereinsetzung der Bourbonen in Frankreich, um die legitimen Rechte ihres Sohnes zu wahren. Nach Napoleons Verbannung nach St. Helena brach sie jeden Kontakt zu ihm ab. Auf dem Wiener Kongress war ihr das im Besitze einer bourbo- nischen Nebenlinie befindliche Herzogtum Parma, Piacenza und Guastalla auf Lebenszeit übertragen worden, nach ihrem Tod sollte es wieder an die Bourbonen zurückfallen, die bis dahin mit Lucca entschädigt wurden. Am 20. 4. 1816 zog M. L. in ihr Herzogtum ein, das sie mit Hilfe tüchtiger Ratgeber verwaltete. Sehr bald gewann sie die Zuneigung ihrer Unter- tanen. Nach Napoleons Tod heiratete sie in heimlicher Ehe Graf A. Neipperg, nach dessen Tod den Grafen C.-R. Bombelles. Zwei Jahre nach dem Tod Neippergs musste sie wegen der italienischen Revolution von 1831 kurze Zeit aus ihrem Herzogtum fliehen. Nachdem österreichische Truppen die Ruhe wiederhergestellt hatten, kehrte sie zurück, ohne an ihren Gegnern Rache zu üben. Napoleons Restaurationsbestrebungen war sie seit jeher ablehnend gegenübergestanden, machtpolitische Tendenzen lagen ihr fern. Sie hatte sich damit abge- funden, als italienische Landesfürstin ihr Leben zu beschließen. Nach Parma zurückgekehrt, schloss sie ihre dritte Ehe und verbrachte den Rest ihres Lebens ohne besondere Vorkomm- nisse. Nach ihrem Tod fiel das Herzogtum, den Verträgen entsprechend, an Karl Ludwig v. Bourbon, Herzog v. Lucca. Erbaute u. a. das Teatro Regio in Parma. L.: Aretz 1936, Bertaut 1940, Bourgoing 1949, Conte Corti 1950, Helfert 1873, Keckeis/ Olschak 1953 –54, Kirchheim 1912, Kosch 1933–35, ÖBL, Wurzbach, www.aeiou.at Maria Ludovica Beatrix („Luigia“); Königin von Modena und Kaiserin von Österreich Geb. Monza, Mailand (Milano, Italien), 14. 12. 1787 Gest. Verona, Lombardo-Venetien (Italien), 7. 4. 1816 Herkunft, Verwandtschaften: Sie war das jüngste Kind von Erzherzog Ferdinand Karl von Habsburg-Este, Generalgouverneur der österreichischen Lombardei, des vierten Sohnes Kaiserin Maria Theresias, und Maria Beatrix von Este; Schwägerin von Erzherzog Joseph, ungarischer Palatin (1776–1847) und Erzherzog Johann (1782–1859). LebenspartnerInnen, Kinder: Wurde am 6. 1. 1808 die dritte Gemahlin von ihrem Cousin, Kaiser Franz I. (1768–1835). Ihre Stieftochter Marie Louise heiratete 1810 Napoleon (1791–1847), eine Tatsache, die sie nie verwinden konnte. Sie selbst blieb kinderlos. Laufbahn: Die Begeisterung, die ihr Auftreten bei der Krönung am 9. 9. 1808 erregte, ver- anlasste die Ungarn zu einer großen Bereitschaft zu finanziellen und militärischen Opfern. M. L., politisch stark interessiert und eine glühende Gegnerin Napoleons, durchlebte das
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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