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Laufbahn: Die ersten Ehejahre verbrachte die Erzherzogin mit ihrem bei der Kriegsmarine
dienenden Mann in Pola und wurde von der Bevölkerung in Istrien und Dalmatien wegen
ihrer Leutseligkeit sehr verehrt. Die Hausstickereien dieser Gegend entzückten sie derart,
dass sie in Wien eine eigene Stickereischule schuf und Propaganda für deren Erzeugnisse
machte. Wie Erzherzog Karl Stefan war sie eine begabte Malerin und ihr Palais war stets ein
Treffpunkt bildender Künstler. Nach dem Krieg betreute sie mit großer Liebe ihren leidenden
Mann, zog sich durch diese Anstrengungen ein Leiden zu und starb fünf Wochen nach ihm.
Sie stiftete mit Kriegsbeginn 1914 in ihrem Schloss Zywiec in Galizien ein Spital und half
persönlich bei der Pflege.
L.: Hamann 2001
Maria von Bayern; Erzherzogin
Geb. München, Bayern (Deutschland), 21. 3. 1551
Gest. Graz, Stmk., 29. 4. 1608
Herkunft, Verwandtschaften: Ältere Tochter Herzog Albrechts V. von Bayern und (durch ihre
Mutter Anna) Enkelin Kaiser Ferdinands I. Schwester von Herzog Wilhelm V. von Bayern.
LebenspartnerInnen, Kinder: Nachdem sich ein Heiratsprojekt mit Johann Sigismund
Zapolya von Siebenbürgen zerschlagen hatte, heiratete sie 1571 ihren Onkel Erzherzog Karl
von Innerösterreich. An die überaus prächtigen Hochzeitsfeierlichkeiten wurde noch 1854,
anlässlich der Hochzeit Kaiser Franz Josephs mit der Wittelsbacherin Elisabeth, in einem
historischen Reiterkarussell des böhmischen Adels in historischen Kostümen in Prag erin-
nert. Sie hatte 15 Kinder: Ferdinand (*† 1572); Anna, die spätere Königin von Polen (* 1573);
Maria Christierna, die spätere Gemahlin des Fürsten Sigismund Bathory (* 1574); Kathari-
na Renate (* 1576); Elisabeth (1577–1586); den späteren Kaiser Ferdinand II. (* 1578); Karl
(1579 –1580); Gregoria Maximiliane (* 1581); die spätere Nonne Eleonore (* 1582); den
späteren Hof- und Deutschmeister Maximilian Ernst (* 1583); Margarete, die spätere Ge-
mahlin König Philipps III. von Spanien (* 1584); den späteren Landesherrn von Tirol, Leo-
pold V. (* 1586); Konstanze, die spätere Königin von Polen (* 1588); Maria Magdalena, die
spätere Großherzogin der Toskana (* 1589); und den späteren Hoch- und Deutschmeister
Karl, posthum (* 1590).
Ausbildungen: M. wurde unter der Obhut ihrer Mutter sehr religiös und äußerst streng erzo-
gen, wobei auch Mittel der körperlichen Züchtigung nicht selten angewendet wurden. Den
Elementarunterricht erteilte ein Kanzleibeamter (Andreas Staudenmaier), bald kam auch La-
tein hinzu. Besondere Bedeutung hatte der Musikunterricht; M. übernahm sogar die Paten-
schaft über eine Tochter Orlando di Lassos, spielte Orgel und bevorzugte geistliche Musik.
Laufbahn: Sie unternahm mehrere größere Reisen, so nach Spanien und Polen. Als eifrige
Katholikin nahm sie gerne an Prozessionen und Wallfahrten teil, entwickelte eine erstaun-
liche Caritas und stellte auch Kunst und Musik in den Dienst des Glaubens. Immer wieder
wurden ihre Arbeitsamkeit, ihr Gebet und ihre Krankenpflege gerühmt. Als sie eine arme
Frau pflegte, infizierte sie sich offenbar an deren Krankheit und starb. Nach ihrem Tode
wurde sie in der von ihr gestifteten Klarissenkirche zu Graz beigesetzt. Später wurde sie von
dort in das Mausoleum ihres Sohnes, des Kaisers Ferdinand II. übertragen. Es wird ihrer am
29. April gedacht.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika