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Markt | M 2159
Markt Elfriede; Bibliothekarin
Geb. Innsbruck, Tirol, 1. 4. 1923
Gest. 16. 2. 1979
Ausbildungen: E. M. absolvierte die Mittelschule in Wien und studierte anschließend in
Wien und Innsbruck Geschichte, Germanistik und Anglistik. Sie promovierte 1952 mit
einer Arbeit über Jacob Burckhardt („Jacob Burckhardts Bewertung absoluter und demo-
kratischer Staatsformen“).
Laufbahn: Nach Beendigung ihres Studiums arbeitete E. M. in der Ingenieurkammer für
Wien, Niederösterreich und Burgenland als Sekretärin bis zu ihrem Dienstantritt am 2. Jän-
ner 1957 in der Universitätsbibliothek Wien. Nach Ablegung der Prüfung für den Höhe-
ren Bibliotheksdienst 1958 wurde sie diesem Dienst 1959 auch zugewiesen, arbeitete aber
zusätzlich für das 1955 gegründete „Team für die Katalogisierung von Institutsbeständen“
(später als ZKI benannt). Auch wurde sie in der Bibliothek für Rechtswissenschaften, Ab-
teilung „Modernes Recht“ eingesetzt. Ab 1963 wurde ihr das Referat „Geschichte der au-
ßermitteleuropäischen und außereuropäischen Staaten“ zugewiesen, zudem übernahm sie
zu jener Zeit auch die Stellvertretung des Abteilungsleiters der Katalogisierungsabteilung.
1969 wurde sie mit der Leitung der Katalogisierung betraut. Somit war sie für die Ausbil-
dung des bibliothekarischen Nachwuchses verantwortlich und befasste sich eingehend mit
den Fragen eines neuen internationalen Regelwerkes. Sie war in der Kommission für No-
minalkatalogisierung der VÖB als Schriftführerin, später als Vorsitzende tätig. Als Vertrete-
rin der Vereinigung Österreichischer Bibliothekare arbeitet sie ab 1966 zusammen mit den
FachkollegInnen der BRD und DDR an dem gemeinsamen neuen Regelwerk. Sie nahm an
vielen Arbeitssitzungen der Internationalen Kommission in Deutschland und der Schweiz
teil, die österreichischen Sitzungen wurden von ihr organisiert. Dank ihrer Initiative war
der österreichische Beitrag an der Erstellung der „Regeln für die Alphabetische Katalogi-
sierung (RAK)“, vor allem die Bestimmungen der RAK über den Sachtitel, maßgeblich.
1969 nahm sie als österreichische Vertreterin an der Internationalen Tagung der Katalogi-
sierungsexperten in Kopenhagen teil. An der 1972 begonnenen Neuorganisation der Kata-
logisierung wirkte sie ebenfalls tatkräftig mit. Im Zuge einer Bibliotheksreform wurde ihr
vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung die Leitung für die Errichtung
einer Planungsstelle für das Wissenschaftliche Bibliothekswesen übertragen und sie wur-
de zu diesem Zwecke mit Wirkung vom 1. Mai 1973 an die Nationalbibliothek versetzt.
Die von ihr erarbeiteten Richtlinien wurden am 21. Februar 1974 in Kraft gesetzt. We-
nig später erkrankte sie schwer, nahm an der Bibliotheksarbeit aber weiterhin regen Anteil.
Trotz krankheitsbedingter Beeinträchtigungen hat sie noch wesentliche Maßnahmen zur
Organisation der Struktur des universitären Bibliothekswesens auf Grundlage des neuen
Universitätsgesetzes mitgetragen, ebenso zentrale Dienste für das Bibliothekswesen wie die
EDV-gedruckte Zeitschriftenliste der an österreichischen Bibliotheken laufend bezogenen
Zeitschriften, wurde noch unter ihrer Mitwirkung durchgeführt. Hier zeigte sich auch ihre
Verbundenheit zur Universitätsbibliothek, wo sie noch an intensiven Arbeitsgesprächen re-
gen Anteil nahm. E. M. erlag am 16. Februar 1979 ihrer schweren Erkrankung.
L.: BMWF 1978, VÖB 1957, Zeßner-Spitzenberg, Biblos 28 (1979): 262 f., UB Wien
Sandra Mann
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika