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Martens | M 2163
Aufenthalt am Kaiserhof bestätigt. Der Briefwechsel bietet auch einen ungefähren Anhalts-
punkt für die Bestimmung von M.s Alter. Rosseto berichtet von einer Musikerin in Rom,
die er an den Kaiserhof vermitteln wollte, deren Alter er mit sechzehn Jahren etwas jünger
als M. beschreibt. Demnach wäre M.s Geburtsjahr in den Jahren 1556 –1558 anzusiedeln. In
Wien hat möglicherweise der Hoforganist Guillaume Formellis († 1582) für ihren Lebens-
bedarf gesorgt, wenn mit der Jungfrau, für deren Unterhalt er laut Hofzahlamtsbuch laut
einer Eintragung von 1574 ein Gnadengeld erhielt, M. gemeint war.
Weitere von Philippe de Monte vertonte Texte, darunter ein Gedicht des französischen
Dichters Clément Marot († 1496 –1544), können vielleicht auch auf M. bezogen werden.
Schließlich finden sich 1581 noch zwei weitere musikalische Arrangements Severin Cornets
zu Ehren der Sängerin.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass M. ihr Leben in Wien verbrachte, wenn sie mit jener
Martha mit dem verballhornten flämischen Nachnamen Ordelwring identisch ist, die zwei
Mal verheiratet war, mit Carlo Ardesi († 1580) und Mauro Sinibaldi († 1591). Beide Ehe-
männer, Geigenspieler, stammten aus Cremona und waren seit 1565 hoch geschätzte Mit-
glieder der kaiserlichen Hofmusikkapelle, die nach Maximilians II. Tod 1576 von seinem
Sohn Rudolf übernommen wurden.
L.: Lindell 1987, Lindell 1990, Lindell 1992, Lindell 1994, Lunelli, Pass 2005
Ingrid Roitner
Martens Valerie von, Martens-Goetz, Valeri Pajer Edle von Maiersperg, Valerie von Pajer-
Mayersberg; Schauspielerin
Geb. Lienz, Osttirol, 4. 11. 1894 (1895)
Gest. Riehen bei Basel, Schweiz, 7. 4. 1986
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Pajer Edler von Meyersperg, Korvettenkapitän; Mutter:
Musikstudium, eine Schwester.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1923 Heirat mit Curt Goetz (1888 –1960), Schauspieler, Re-
gisseur und Schriftsteller. Adoptivkinder.
Ausbildungen: Ballettunterricht, Besuch der Kunstgewerbeschule. Ausbildung zur Buch-
binderin. 1913–14 und 1915–16 Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien.
Laufbahn: 1916/17 am Theater in der Josefstadt Wien, 1917 bis 1920 am Deutschen Landes-
theater Prag. 1920/21 am Burgtheater Wien, erneut am Theater in der Josefstadt. Ab 1924 in
Berlin Auftritte mit ihrem Mann. 1925/26 am Deutschen Theater, 1927 bis 1929 an Victor
Barnowskys Berliner Theatern. 1930 /31 am Lustspielhaus, 1933 bis 1936 am Komödienhaus
Berlin. Unternahm zahlreiche Tourneen mit eigenem Ensemble. 1938 letzte Gastauftritte
in Berlin. Reiste 1939 mit ihrem Ehemann in die USA, wurde dort vom Kriegsbeginn über-
rascht und entschloss sich zu bleiben. Sie fand jedoch keine Arbeit bei Theatern und Filmen,
erlangte den „Meisterbrief im Möbeltapezieren“, leitete 1939 bis 1946 eine Hühnerfarm bei
Los Angeles. Ausbildung zur Fotografin in Los Angeles und darauf folgende Ausübung des
Berufs. Spielte mit ihrem Mann zusammen in dessen Stück „It’s a gift“. Beiratsmitglied der
„Players from Abroad“ New York. Nahm als Rezitatorin an der Trauerfeier für Bruno Frank
im „Jewish Club of 1933“ 1945 in Los Angeles teil. Ab 1946 erste erfolgreiche Wiederauf-
tritte in der Schweiz mit ihrem Mann. Ab 1947 Auftritte in Westdeutschland. Unternahm
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika