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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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M | Martynenko2166 Martynenko Gerda; Buchhalterin und Klavierlehrerin Geb. Warnsdorf, Böhmen (Varnsdorf, Tschechien), 1909 Gest. Irkutsk, UdSSR (Russland), 17. 10. 1976 G. M. wird als Gerda Hauser 1909 in Warnsdorf in der späteren Tschechoslowakei geboren. Sie übersiedelt bereits im Kindesalter nach Wien und verbringt hier auch ihre Jugend. In den 20er Jahren wird sie Mitglied beim Verband der Sozialistischen Mittelschüler, später tritt sie dem Kommunistischen Jugendverband (KJV) bei. In diesem Verband ist sie als Lei- terin der Jungen Pioniere in Meidling tätig. G. H. lebt mit Karl Ditscheiner, einem kommu- nistischen Widerstandskämpfer, zusammen. 1934 werden beide wegen eines Sprengstoff- vergehens verhaftet. Ditscheiner wird zwar zum Tode verurteilt, doch er wird begnadigt und am 27. Juli 1936 aus der Haft entlassen. Ende 1936 nimmt er als freiwilliger Kämpfer der Internationalen Brigaden am Spanischen Bürgerkrieg teil und fällt dort. G. H. emigriert bereits 1935 gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter in die Sowjetunion. Dort ist sie zuerst in der Moskauer Uhrenfabrik beschäftigt und wird ab 1936 Mitarbei- terin des Instituts für Luftschiffbau. 1937 wird sie, wie viele ausländische Kommunis- tinnen und Kommunisten, unter Spionageverdacht verhaftet und zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Sie verbringt diese 10 Jahre im gefürchteten Goldabbaulager an der Kolyma. Nach der Lagerhaft wird sie in eine Goldgräbersiedlung an der Kolyma ver- bannt. G. H. arbeitet hier als Buchhalterin. Die Verbannung wird erst 1956 aufgehoben, nachdem sich genügend freiwillige Arbeitskräfte bereit erklärt haben, in den Goldgrä- bersiedlungen an der Kolyma bleiben zu wollen. Nach dieser endgültigen Freilassung heiratete G. H. einen ehemaligen Offizier der Roten Armee namens Martynenko, der im Zusammenhang mit dem Tuchatschewski-Prozeß, der 1937 während der sogenann- ten stalinistischen Säuberungen stattgefunden hatte, ebenfalls verhaftet worden war. (Michail Nikolajewitsch Tuchatschewski war Generalstabchef der Roten Armee und wurde im Auftrag Stalins hingerichtet.) G. M. zieht 1956 mit ihrem Mann nach Irkutsk, wo sie als Klavierlehrerin tätig ist. Sie stirbt am 17. Oktober 1976 in Irkutsk. L.: Landauer 2003, Schafranek 1991 Karin Nusko März-Szecsi Maria, Szecsi, Marika, Marie Rapp, Maria Rapoport; Ökonomin, Historikerin und Journalistin Geb. Budapest, Ungarn, 23. 12. 1914 Gest. Wien, 3. 6. 1984 Herkunft, Verwandtschaften: Wegen politischer Gegebenheiten 1919 Emigration der Fa- milie nach Wien; Onkel: Sozialwissenschafter Karl Polanyi, unter seinem Einfluss schon früh Engagement für die Sozialdemokratie. Mutter: Sophie Szécsi, Buchhändlerin, depor- tiert und ermordet. Vater: ursprünglich Rechtsanwalt, in Wien Inhaber der Filmverleihge- sellschaft „Globus“, deportiert und ermordet. Schwester: nach Großbritannien emigriert. LebenspartnerInnen, Kinder: Jugendfreundin des Dichters Jura Soyfer. In erster Ehe ver- heiratet mit Samuel Mitja Rapoport, Mediziner, 1937 USA, später DDR. 1974 verheiratet mit Eduard März.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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