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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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M | Mataja2170 Kralik von Meyerswalden, der Opernsängerin Marie Formey und Christine Hebbel. Wurde unter anderem durch P. Heyse und L. von Sacher-Masoch unterstützt. Briefwechsel mit Julie Kalbeck. Ausbildungen: Besuchte Natalie Kalmanns Mädchenlehranstalt, neben der Schule Sprach- und Literaturunterricht. Laufbahn: Schrieb mit 12 Jahren ihr erstes Gedicht. Wurde durch Franzos veranlasst, Schriftstellerin zu werden. E. M. folgte im Lauf ihrer persönlichen und schriftstelleri- schen Entwicklung unterschiedlichen philosophischen und/oder sozialkritischen Mustern: katholische Erneuerung, philosophischer Pessimismus, Anthroposophie; insgesamt gesehen vertritt sie frauenbewegte Kritik an den Machtverhältnissen zwischen den Geschlechtern, an der Doppelmoral usw. 1871 erschien ihre erste Arbeit in einer Wiener Tageszeitung. 1880 veröffentlichte sie ihren ersten Roman. Sie war von etwa 1880 bis 1910 Feuilletonistin der „Wiener Allgemeinen Zeitung“ und veröffentlichte bis nach dem Ersten Weltkrieg in weite- ren Zeitungen und Zeitschriften. Ein Aufenthalt in Tirol regte sie zur Themenwahl aus dem Priestermilieu an. E. M. trat 1891 der Schriftstellervereinigung „Iduna“ bei und war aktive Mitarbeiterin im Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien. Zusammen mit den Frauen dieses Vereins war sie im Ersten Weltkrieg fürsorgerisch tätig. Sie hielt bis 1930 regelmäßig Lesungen und Vorträge in Vereinen und Einrichtungen der Frauenbewegung in Wien und Niederösterreich. Mit dem „Abgesetzten Mann“ (1916) veröffentlichte sie den einzigen Roman aus dem Kontext der Wiener Frauenbewegung vor dem Ersten Weltkrieg. Vorbilder zu den handelnden Personen sind erkennbar. Ihre realistischen, von großem sozia- len Engagement getragenen Romane und Erzählungen „aus dem Wiener Leben“ nehmen sich der sozialen Probleme der Zeit an, insbesondere der Stellung der Frau („Moderne Men- schen“, 1893; „Anständige Frauen“, 1906), bleiben aber in einer kulturpessimistischen Sicht befangen. Die in den Nachkriegsjahren vollzogene Abkehr von naturalistischer Darstellung ließ sie am weiteren Erfolg ihrer schriftstellerischen Arbeit zweifeln und sie beendete diese lange vor ihrem Tod. Sie starb gänzlich vereinsamt. Ausz., Mitglsch.: Mit den meisten der unter „Freundschaften“ genannten und einigen wei- teren Frauen verband E. M. auch gemeinsames Engagement und gemeinsame Arbeit, vor allem im Verein der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen in Wien, der nicht nur Gesel- ligkeit und persönlichen Austausch der in ihm Organisierten bezweckte, sondern vor allem auch finanzielle Selbsthilfe und Altersversorgung durch einen Pensionsfonds (vgl. auch den Kontakt mit Dora Stockert-Meynert). E. M. hatte auch engeren Kontakt zu Frauen, die in der Schriftstellervereinigung „Iduna“ in Wien organisiert waren. 1872 wurde sie durch Sacher-Masochs Schriften entscheidend beeindruckt und sie stand bis 1875 in dauerndem Briefwechsel mit ihm. Nach Veröffentlichung ihres ersten Romans (1880) lobte Heyse ihr Talent, kritisierte jedoch ihre Unreife und die Wahl pathologischer Stoffe. Ab 1882 ver- brachte E. M. die Wintermonate in Berlin, wo sie Gedankenaustausch mit Harden, J. Wolff und Lindau pflegte. Von nur vorübergehender Wirkung war E. M.s Annäherung an katho- lische Kreise (R. v. Kralik sowie an katholische Blätter), denen die freie Religiosität E. M.s nicht entsprechen konnte. 1891, gleichzeitig mit ihrem „Iduna“-Beitritt, trat sie in freund- schaftliche Beziehung zu Lemmermayer, der sie mit dem anthroposophischen Kreis um Steiner bekannt machte.
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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