Seite - 2174 - in biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Bild der Seite - 2174 -
Text der Seite - 2174 -
Materna | M 2173
Materna Amalia, Friedrich-Materna; Sängerin
Geb. St. Georgen a. d. Stiefing, Stmk., 10. 7. 1847 (1844)
Gest. Wien, 18. 1. 1918
Herkunft, Verwandtschaften: Vater: Lehrer.
LebenspartnerInnen, Kinder: 1865 Heirat mit Karl Friedrich († 1892), Volksschauspieler
und Operettensänger.
Ausbildungen: Studium an der Musikschule in Graz, später weitere Gesangsstudien bei
Esser und Koch.
Laufbahn: Wurde nach ihrem Studium als Operetten- und Possensoubrette an das Tha-
lia-Theater engagiert und debütierte 1864 als Anton in Suppés „Flotte Bursche“. Nach
zweijähriger Tätigkeit wurde sie an das Carltheater nach Wien verpflichtet. Nach weiteren
Gesangsstudien bei Esser und Koch wurde sie 1869 von Dingelstedt an die Wiener Hofoper
engagiert, wo sie als Selica in der „Afrikanerin“ debütierte und außerordentlich gefiel. Nach
25-jährigem Wirken sang sie 1894 das letzte Mal als Elisabeth in „Tannhäuser“ an der Hof-
oper, um vorerst nur noch als Konzertsängerin und später als gesuchte Gesangspädagogin zu
wirken. A. M. gab Gastspiele an allen bedeutenden Opernbühnen und feierte u. a. 1884/85
an der Metropolitan Opera in New York Triumphe. 1877 und 1882 unternahm sie mit Wag-
ner, mit welchem sie eine tiefe, nicht nur für A. M.s künstlerische Entwicklung bedeutende
Freundschaft verband, vielbejubelte Konzertreisen nach London und Amerika. Der Höhe-
punkt ihrer Karriere war ihre Tätigkeit bei den Bayreuther Festspielen, wo sie 1876 die
Brünhilde und 1882 die Kundry kreierte, die sie bis 1891 sang. Ab 1902 Gesangspädagogin.
Hauptrollen: Brünhilde (R. Wagner, Der Ring des Nibelungen), Kundry (ders., Parsifal),
Isolde (ders., Tristan und Isolde), Ortrud (ders., Lohengrin), Elisabeth (ders., Tannhäuser),
Leonore (L. v. Beethoven, Fidelio), Amneris (G. Verdi, Aida), Königin von Saba (H. Gold-
mark, Die Königin von Saba), Alceste (Chr. W. Gluck, Alceste), Armida (ders., Amida),
Gräfin (W. A. Mozart, Die Hochzeit des Figaro), Donna Anna (ders., Don Giovanni).
Ausz.: k.k. Kammersängerin. Verkehrsflächenbenennung: Maternaweg, 1160 Wien, seit 1936.
Qu.: Tagblattarchiv (Personenmappe).
L.: Altmann 1936, Blume 1949–73, Czeike Bd. 4, 2004, Eisenberg 1889–93, Eisenberg 1903,
Flüggen 1892, Graf 1955, Katalog der Porträtsammlung 1892–94, Keckeis/Olschak 1953–
54, ÖBL, Wagner 1995, Wedel 2010, www.aeiou.at, www.deutsche-biographie.de
Mathä Anna, Mathae; Studienrätin und Gegnerin des NS-Regimes
Geb. 28. 6. 1906
Gest. Wien, 1991 (bestattet am 27. 12. 1991)
Ausbildungen: Studium der Geografie, Universität Wien.
Laufbahn: Beherbergte und versorgte zusammen mit der Mutter drei jüdische U-Boote in
ihrer Wohnung: ihren ehemaligen Schüler Dipl.-Ing. Paul Sondhoff (später USA), Berta
Brauner (Schwägerin von Arch. Prutscher, unter falschem Namen „Kierlinger“) und Lina
Lustig. Auch Sondhoffs Tante, Anni Cejger-Sanderling, hielt sich tagsüber oft dort auf.
Nach 1945 Autorin länderkundlicher Werke.
Ausz., Mitglsch.: Oberstudienrätin, Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik
Österreich (1972). Landesverband Wien.
biografiA.
Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- biografiA.
- Untertitel
- Lexikon österreichischer Frauen
- Band
- 2, I – O
- Herausgeber
- Ilse Korotin
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2016
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79590-2
- Abmessungen
- 17.4 x 24.5 cm
- Seiten
- 1026
- Kategorie
- Lexika