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biografiA. - Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
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M | Mechthild2208 Laufbahn: M. wuchs an dem für Kunst, Wissenschaft und Literatur sehr aufgeschlossenen Hof ihrer Eltern und im Umfeld der Universität in Heidelberg heran. Noch im Jahr ihrer Geburt wurde sie am 25. November 1419 dem damals siebenjährigen Grafen Ludwig I. von Württemberg zur Ehe versprochen. Als Aussteuer wurden 30.000 Gulden festgelegt. Die prunkvoll gefeierte Hochzeit erfolgte, nachdem M. die Heiratsfähigkeit erlangt hatte, wohl am 21. Oktober 1436 in Stuttgart. Neben Stuttgart wurde Waiblingen der Hauptwohnsitz des Paares in den folgenden Jahren. Als Wittum wurden ihr 30.000 Gulden zugesichert, ver- schrieben auf die Städte, Schlösser und Ämter sowie einige Dörfer der Ämter Herrenberg und Leonberg. Die Morgengabe von wahrscheinlich 13.000 Gulden wurde mit dem Amt Herrenberg versichert. Aus der anscheinend harmonischen Ehe gingen vier Kinder, zwei Söhne, Ludwig und Eber- hard, und zwei Töchter, Mechthild und Elisabeth, hervor, die das Kindesalter überlebten. Unklar ist, ob die Tochter Mechthild oder der Sohn Ludwig zuerst geboren wurde. Neben Andreas, der bereits wenige Tage nach der Geburt starb, wurden möglicherweise noch wei- tere früh verstorbene Kinder geboren. Der älteste Sohn Ludwig litt an Epilepsie. Ludwig I., der seit 1433 mit seinem Bruder Ulrich V. († 1480) die Regierungsgeschäfte der Grafschaft Württemberg führte, diese aber seit 1441/42 mit ihm geteilt und die Landes- hälfte mit der neuen Residenzstadt Urach erhalten hatte, starb im September 1450 plötz- lich an der Pest. Ludwigs früher Tod führte zu einer mehrjährigen Auseinandersetzung zwischen M.s Bruder Pfalzgraf Friedrich und ihrem Schwager Ulrich in Stuttgart über die Vormundschaft ihrer Söhne. M. verzichtete wohl deshalb nach wenigen Monaten auf die Mitvormundschaft und zog sich auf ihren Witwensitz in Böblingen zurück, wenngleich sie nach der Volljährigkeitserklärung Eberhards 1469 als dessen Ratgeberin immer wieder in die württembergische Politik eingriff. Bereits im November 1451 gab M. in Böblingen dem wohl aus finanziellen Gründen ge- stellten Heiratsantrag Erzherzog Albrechts VI. von Österreich, dem Bruder Kaiser Fried- richs III. (reg. 1452–1493), Regent der vorderösterreichischen Lande, statt. In Böblingen wurde am 10. August 1452 eine prunkvolle Hochzeit gefeiert. M. brachte 73.000 Gulden in die Ehe ein, von denen allerdings nur 43.000 Gulden als Wittum festgelegt wurden, die in gleicher Höhe widerlegt und mit der Verpfändung der Unteren Grafschaft Hohenberg mit Rottenburg als Hauptort und Verwaltungszentrum versichert wurden. Darüber hinaus erhielt sie von Albrecht eine Morgengabe von 10.000 Gulden, die auf die Dörfer Hirschau und Wurmlingen verschrieben wurden. Hinzu kam zur Sicherung ihrer Morgengabe aus erster Ehe 1452 die Herrschaft Haigerloch als Pfand. 1453 erhielt sie ebenfalls als Pfand- herrschaft die Obere Herrschaft Hohenberg. In beiden Pfandherrschaften nahm M. die Rechte einer Landesfürstin wahr. Durch die Ehe mit Albrecht wurde M. die ranghöchste Dame des Reiches nach der Kaiserin. Aus der Ehe gingen keine Kinder hervor. Doch ist die in der Forschung kolportierte An- sicht einer Fremdheit und Distanz der Ehepartner kritisch zu hinterfragen. M., die seit ihrer Heirat mit Abrecht den Beinamen „Fräulein von Österreich” trug, hielt sich bis zu ihrem Tod vornehmlich in Rottenburg am Neckar, dem Hauptort der vorderösterreichischen Graf- schaft Hohenberg, auf. Hier richtete sie sich ihren eigenen Hofstaat ein, über dessen Größe ihr Testament Aufschluss gibt. Er bestand aus mindestens zehn Edelleuten und fünf Edel-
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biografiA. Lexikon österreichischer Frauen, Band 2, I – O
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
biografiA.
Untertitel
Lexikon österreichischer Frauen
Band
2, I – O
Herausgeber
Ilse Korotin
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2016
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79590-2
Abmessungen
17.4 x 24.5 cm
Seiten
1026
Kategorie
Lexika
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